12.23.2013

Noch Fragen zu 2013?



























So, das war´s für dieses vergammelte 2013. Wie es schon auf der Karte steht, lasst euch nicht zuschütten mit Geschenken und kommt gut rein ins neue nächste Jahr!

12.04.2013

Ich gestehe, es iss mir Wurscht, ich bin ein Täter!

Ich gebe zu, ich  war noch nie in einem Puff. Deshalb sollte ich  mich vielleicht nicht über einem mir nicht geläufigen Sachverhalt einmischen. Dass ich  es doch tue, hängt zusammen mit einem Bericht des Reichspropagandaministeriums (dpa) zusammen, der in meiner L.-u.-M- Zeitung veröffentlicht wurde. Kernpunkt des Artikels ist die kommende Reform des Prostitutionsgesetzes und ist überschrieben mit dem Titel "Freier von Zwangsprostituierten droht Strafe". Bitte?
Deutschland hat seit 2002 das liberalste Prostitutionsgesetzes auf der ganzen Welt, nicht gemacht von den Freiern, sondern von den Bundespolitikern (obwohl die - siehe Sachsensumpf" - häufig die aktivsten Puff-Besucher ausgemacht haben).
Mit anderen Worten, bei uns darf man seit 2002 jede Schweinerei machen, die man sich denken kann. Liberalisiert wurde das damals, um vermutlich einen Industriezweig Prostitution anzuschieben. Lächerlich, man konnte Gewerbe anmelden und sogar von der Gründung von Ich-AGs wurde geredet.
Jetzt schwenkt die Bundespolitik plötzlich wieder mal die Moralkeule. Wovon wollen die uns ablenken? Wieso schaffen wir 2002 alle Voraussetzungen dafür, das Frauen (vor allem Opfer von Menschenhandel und Prostitution) missbraucht werden können? Weil wir das nicht haben wissen können?
All diese Berichterstattung ist eine einzige Heuchelei! Und darum ist mir dass Ganze eigentlich "Wurscht"
Tja und damit sitze ich in der Scheisse! Denn der dpa-Beitrag wird gleich nebenan kommentiert von einem SZ-Redakteur. Und der schreibt: "Und wem das alles Wurscht ist, der ist nicht nur Mittäter, sondern Täter!"

11.30.2013

Kannibalen aller Bundesländer vereinigt euch!


Das vermeldete "Bild" heute morgen  im Schaukasten meines Leib- und Magen. . . . - nein nicht Blattes, sondern meines Leib- und Magen-Ladens, denn auch den gibt es hier in der Oberlausitz (noch).
Tja, ich habe es überflogen und dann - wie von "Bild" gefordert - mir eine Meinung gebildet.

Aha! Ist hier einem Ostdeutschen einfach mal die Hutschnur geplatzt (Oder heißt das gerissen?), beispielsweise wegen des noch geheimen Vorhabens der GROSSEN KOALITION die Rente mit 100 einzuführen? Ist er durchgedreht und hat den ersten Politiker verwurstet?  Ist das eine mögliche Methode, um beispielsweise die ebenfalls drohende Maut für Radfahrer auf Fußwegen und Kanus auf allen deutschen Flüssen, abzuwenden?

Nur, kann man wirklich jeden Politiker verspeisen? Da geht mir beispielsweise der Innenminister durch die Geschmacksnerven. Kann der wirklich irgendeinem Kannibalen munden? Oder Ramsauer?
Na wie auch immer. In der  Sache bin ich auf den Geschmack gekommen.

Kannibalen aller Bundesländer vereinigt euch!

11.27.2013

Finalisten für das "Goldene Brett vorm Kopf" stehen fest

Die Lebensmittelkette Spar, der Team Stronach-Abgeordnete Marcus Franz sowie die Organisation "Homöopathen ohne Grenzen" wurden heuer nominiert

Wien - Am Freitag, 29.11., vergibt die Gesellschaft für kritisches Denken zum dritten Mal das "Goldene Brett vorm Kopf" für den erstaunlichsten pseudowissenschaftlichen Unfug des Jahres. Die diesjährigen Finalisten stehen bereits fest. Aus über 200 Nominierungen hat eine Fachjury drei Anwärter für die "Auszeichnung" ausgewählt: Die Lebensmittelkette Spar, der Team Stronach-Abgeordnete Marcus Franz sowie die Organisation "Homöopathen ohne Grenzen".
Spar qualifizierte sich "für den großflächigen Vertrieb von Grander-Wasser" für das Finale. Der Nationalratsabgeordnete Franz schaffte es mit seinen Aussagen in einem "profil"-Interview, in denen er Homosexualität als amoralische genetische Anomalie qualifizierte, unter die Top drei. Die "Homöopathen ohne Grenzen" wiederum wurden für den Einsatz von Homöopathie in Krisengebieten nominiert.

"Beeindruckende Resistenz gegen wissenschaftliche Fakten"

Gekürt wird der Preisträger in der Wiener Urania. Im Vorjahr wurde Harald Walach, Professor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, für sein "einzigartiges Bemühen, wissenschaftsbefreite Theorien in die akademische Welt hineinzubringen", mit der "Ehrung" bedacht. Der Lebenswerk-Preis ging 2012 an den Buchautor und "Alien-Forscher" Erich von Däniken. Dieser auch heuer wieder zu vergebende Spezialpreis wird an Personen verliehen, "die sich jahrzehntelang mit besonders beeindruckender Resistenz gegen wissenschaftliche Fakten einen Namen gemacht haben".
Das "Brett" wird von der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD) und der Wiener Regionalgruppe der internationalen Skeptikervereinigung GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) vergeben. Bei der Preisvergabe spielen unter anderem der "Grad der Abwegigkeit" der vertretenen Theorien, die Kritikresistenz der Personen bzw. Organisationen und deren kommerzielles Interesse eine Rolle. Außerdem wird bewertet, inwieweit para- oder pseudowissenschaftliche Theorien ausdrücklich als Wissenschaft ausgegeben und inwieweit damit Gesundheit und das politisch-gesellschaftliche Gefüge gefährdet werden.

Quelle: (APA/red, derStandard.at, 25.11.2013)

10.25.2013

Also, sie telefoniert mit einem Nokia, bruaahhh!

Ist schon alles gesagt, gelle?
Nicht ganz. Für die, die ihn noch nicht kennen, verweise ich hiermit auf den "Postillon". Der bringt heute eine ganze Reihe aufklärerischer Beiträge zum Thema.
Meine Empfehlung: Lesen! und amüsieren. Schließlich soll Politik doch Spaß machen, aber nicht nur in der Geldbörse! Der Postillon

10.21.2013

Morgenkaffeegeschichten

Wochenanfang, beim Frühstück: Klar lese ich beim Morgenkaffee meine Leib- und Magenzeitung. Eben gerade eine Annonce zum Verkauf eines Grundstücks. "Also" sage ich zu meiner Frau, "kaufen wir dieses Grundstück mit dem schönen großen Haus darauf. Wir sanieren und modernisieren es".
"Und womit wollen wir es bezahlen", lautet die Gegenfrage.
"Na weesste, dass iss mir  sowas von van Elst"!"

9.28.2013

Gewählt schon - nur vergessen nachzudenken

. . . wenn es - das deutsche Publikum - nicht gerade wählen geht, möchte man Karl Marx ergänzen. Denn dann ist es nicht aufzuhalten dabei, eigentlich sich selbst zu ruinieren, indem es "schwarz & schwärzer" wählt, das heißt CDU und AfD.
Beschäftigen wir uns mal mit der AfD. In ihrem Hamburger Appell schreiben sie: "Die wirtschafts-politische Debatte in Deutschland wird verstärkt von Vorstellungen geprägt, die einen erschreckenden Mangel an ökonomischem Sachverstand erkennen lassen. Dies ist um so besorgniserregender, als Deutschland sich in einer tiefen, strukturellen Krise befindet, die drastische und schmerzhafte Reformen verlangt", heißt es gleich im ersten Absatz. Und welche Reformen wären das nach Ansicht der AfD?

"3. .... Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird. Eine Abfederung dieser Entwicklung ist durch verlängerte Arbeitszeiten, verminderten Urlaubsanspruch oder höhere Leistungsbereitschaft möglich. 4. Eine Kompensation der Geringverdienenden durch den Sozialstaat ist in gewissem Umfang möglich. Aber dafür muss die Sozialpolitik von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschüssen wechseln. Das deutsche System der Lohnersatzleistungen von der Sozialhilfe über das Arbeitslosengeld bis zur subventionierten Frührente erzeugt Lohnansprüche, die der Markt nicht mehr befriedigen kann. Gegen die Kräfte der Globalisierung kann der Sozialstaat nur verteidigt werden, wenn er nicht mehr als Konkurrent der privaten Wirtschaft auf dem Arbeitsmarkt, sondern als Partner agiert. Das System der aktivierenden Sozialhilfe zeigt einen praktikablen Weg. (1)

Antworten lassen will ich auch dieses Mal Robert Menasse:  "....schon der Manchester-Kapitalismus wurde nicht dadurch zivilisiert, daß politische Entscheidungsträger die Kapitalisten submissest fragten, was diese denn benötigten, um konkurrenzfähig zu bleiben und den "Standort Manchester" zu sichern, sondern im Gegenteil dadurch, daß die Politik dem Kapital Grenzen setzte und Schritt für Schritt vernünftigere Rahmenbedingungen gab.  ......Es bedurfte politischer Entscheidungen und sie mußten gegen mächtige Widerstände getroffen werden - aber sie wurden getroffen: Kinderarbeit wurde verboten, der Acht-Sunden-Tag durchgesetzt. Es war ein Kampf , der Schritt für Schritt buchstäblich Fortschritt produzierte, materiell und geistig.  (2)

(1) http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/wiso_vwl_iwk/paper/appell.pdf
(2) Robert Menasse, "Die Zertörung der Welt als Wille und Vorstellung", S. 26 f. edition Suhrkamp 
(3) Grafik: ZDF

9.21.2013

Was geht ab in Deutschland vor der Wahl?

Meine Leib- ud Magenzeitung berichtete in den letzten drei Tagen unter anderem darüber:

Kommmentar von Robert Menasse:

Als wäre der Faschismus bloß ein geistesgeschichtliches und ein ästhetisches Phänomen gewesen, erweist sich der heutige Antifaschismus bis hin zum staatlichen "Nie-wieder"-Pathos lediglich in hysterischer Sensibilität gegenüber nostalgisch autoritärem Geist in Verbindung mit einem bestimmten Outfit. Und während wir auf diese platonischen Schatten starren, wird im grellen Licht wiederum faschistische Wirtschafts,- Sozial- und Gesellschaftspolitik vollzogen: Steuerbefreiung für große Unternehmen und Konzerne, wodurch sozialpolitische Einsparungen notwendig werden, die wiederum aufgefangen werden durch Wiedereinführung von Formen des Arbeitsdienstes. Verstärkte Investition in Rüstung und staatliche, nicht gesellschaftlich konsumierbare Güter, Beschneidung des individuellen Konsums. Rückkehr von der relativen zur absoluten Mehrwertproduktion, Verlängerung der Arbeitszeit und Lohnkürzungen. Herstellung gesellschaftlicher Solidarität durch äußere Bedrohungsszenarien. Preisgabe von Freiheitsrechten unter dem Vorwand von Sicherheitsmaßnahmen. Transformation sozialer Probleme in ästhetische Anforderungen - zum Beispiel Kürzungen im Gesundheitsbereich bei gleichzeitiger Fetischisierung des "schönen Körpers", der der individuell herstellbar sei. Eine dementsprechende geprägte politische Propagandasprache: während soziale Errungenschaften preisgegeben werden, dienejede dementsprechende politische Entscheidung lediglich der Fitness: Wir müssen fit werden für den globalen Konkurrenzkampf, fit werden für die Zukunft, fit werden für die neuen Entwicklungen - und wie das so ist im Fitneß-Studio: Es muss weh tun! (1)






Noch eine Anmerkung zum Wahlsonntag:
In den vergangenen Monaten erklärten unsere Medien uns beispielsweise immer wieder "Die Deutschen sind so reich wie nie!" Das mag schon sein, es wird nur nicht beschrieben, um welche Deutschen es sich handelt. In der Realität sieht es merkwürdig anders aus. Oder wussten Sie, das wir Deutschen mehr als 2000 Euro höhere Pro-Kopf-Schulden haben als die Griechen? Betrachten Sie bitte die abgebildete Statistik. (rechts) (2)

(1) Robert Menasse, "Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung", edition suhrkamp 2006, Seiten 17,18
(2) http://www.economist.com/content/global_debt_clock

9.18.2013

Damit ihr wisst, wer die Rechnung bezahlt!


http://www.heise.de/tp/artikel/39/39924/1.html

Wen oder was würden Demenzkranke wählen?

Ich kenne Stefan K. schon seit seiner Rotzlöffelzeit. Er hat sich entwickelt! Oder wie sagt man das? Er hat Karriere gemacht, eine politische. Mit 24 wurde er Landtagsabgeordneter, mit 28 zog er in den Bundestag. Und jetzt stellt er sich wieder zur Wahl in unserem Wahlkreis. Ich traf ihn vor ein paar Tagen, als er gerade Wahlkampf(geschenke) verteilte machte. Mit strahlendem Gesicht lobte er die Förderung eines für den Wahlkreis beachtlichen Verkehrsprojektes durch das Land Sachsen. Da könne man mal sehen, wie der Bund auch die letze Klitsche in der Ostprovinz im Blick habe, argumentierte er und dass das doch ein Motiv sei, ihn, als den Vertreter des Wahlkreises, wiederzuwählen.
"Mensch Stefan, lange nicht gesehen" Biste jetzt fertsch? Dann können wir auf einen Kaffee ins "Pinguin" gehen", begrüße ich ihn.
"Mensch Horschti, freue mich dich zu sehen. Wie war ich? Nö, Zeit für´n Kaffee habe ich nicht. Ich muss weiter. Weeste was ich grade mache? Ich fahre von Klinik zu Altenheim und von Altenheim zu Klinik. Vor drei Wochen hatte ich in der Zeitung gelesen, dass es in Sachsen 120 000 Demenzkranke gibt. Und da kam ich auf eine Idee: Ich ziehe jetzt rum eben von Klinik zu Pflegeheim, um den Demenzkranken zu helfen, ihr demokratisch verbrieftes Wahlrecht wahrzunehmen. Ich rede mit den armen Schweinen und helfen ihnen, den Wahlzettel auszufüllen" (Nein, in der FDP ist er nicht, die betteln anders)
Tja, da bin ich alleine ins "Pinguin", aber nicht auf n´en Kaffe, sondern auf ein zwei Flaschen Rum.

Kahlschlag in Griechenland geht weiter


Athener Regierung legt sich bei Abbau Tausender Stellen im Staatsdienst fest

Wenige Tage vor Beginn einer neuen Kontrolle der Geldgeber hat die griechische Regierung die Bereiche für den massiven Stellenabbau im Staatsdienst bestimmt. Es geht um insgesamt 12500 Staatsdiener, die in die sogenannte Mobilitätsreserve gehen sollen, die eine Versetzung innerhalb der Verwaltung oder Entlassung binnen acht Monaten vorsieht. Dies teilte der griechische Minister für Verwaltungsreform, Kyriakos Mitsotakis, am Montag mit. Darunter sind Tausende Stellen in den ­Resorts Bildung, Kommunen, Verteidigung und des Innenministeriums. Weitere 12500 Staatsbedienstete sollen bis Ende des Jahres folgen. Griechenland hat sich verpflichtet, den Staatsapparat auszudünnen. Bis Ende 2014 sollen 15000 Staatsbedienstete gehen, 4000 davon noch in diesem Jahr.

Im September wollen die Kontrolleure der Europäischen Zentralbank (EZB), der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) detailliert die »Reformfortschritte« prüfen. Mit Ergebnissen wird erst Anfang Oktober gerechnet. Dann soll die nächste Tranche der Griechenlandhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro freigegeben werden.

Der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras erklärte unterdessen, sein Land brauche keinen weiteren Schuldenschnitt. »Wir können unsere Schuldenlast auch auf anderen Wegen verringern«, versicherte Stournaras dem Handelsblatt (Montag). Stournaras bestätigte, da in den Jahren 2014 und 2015 eine Finanzlücke von rund zehn Milliarden Euro zu schließen sei. (dpa/jW)
Gott sei Dank, nicht nur die von der Entlassung bedrohten "Staatsdiener" (bis auf die Abgeordneten natürlich, die der Gesellschaft um ein vielfaches teurer kommen) haben sich neu entschieden. Sie streiken und zwar gewaltig. Συγχαίρω, Φίλοι!!!

9.17.2013

Der Westen lügt immer, wenn Geld winkt!

Unsere Katze Susi hatte Pech, hat sich einen Bandwurm eingefangen. Das können wir Menschen natürlich nicht so lassen. Also haben wir gesucht in einer ganzen Menge Foren, wie man Bandwürmer bekämpft und fanden schließlich  "Droncit Spot on" von Bayer. Man soll das Katzenfell scheiteln und je nach Gewicht  der Katze zwischen zwei bis fünf Pipetten-Inhalte (a fünf Milligramm "Praziquantel") im Nackenbereich auf die Haut träufeln. Und es gibt natürlich Warnhinweise, vor allem für den Menschen, der die Aufgabe lösen soll und will. Falls man mit dem Stoff in Berührung kommen sollte, solle man sich umgehehend und gründlich die Hände waschen. Ich bkam ein zwei Tropfen ab und habe mir erst mal nicht die Hände gewaschen. Nach ungefähr zehn Minuten begannen die kontaminierten Stellen  (Finger) Stellen zu jucken und zu brennen. Also ab ins Bad und waschen, sagte ich mir. Nur, was fühlt die Katze? Ich glaube, die Antwort ist ganz einfach. Menschen könnten Bayer verklagen, Katzen dagegen nicht.
Na ja, warum ich jetzt gedanklich abschweife und an chemische Waffen denke, weiß ich selbst nicht. Wahrscheinlich nur, weil hinter mir auf "arte" gerade über den Chemiewaffen-Bericht der UNO geredet wird, der wahrscheinlich morgen vom US-Honorar-UN-Genralsekretär Ban veröffentlicht werden soll. In ihm soll stehen,  dass es schon mehrere Chemiewaffeneinsätze im syrischen Konflikt gegeben haben soll. Wer die Chemiewaffen eingesetzt habe, also Assad oder die syrischen Terroristen  Rebellen, soll nicht drin stehen. Und ganz bestimmt steht da auch nicht drin, wer den Syrern die Kampfstoffe oder deren Bestandteile geliefert hat.

"Zwischen Juli 2004 und Mai 2010 erteilte die britische Regierung fünfmal zwei Unternehmen Exportgenehmigungen, die den Verkauf und die Lieferung von Natriumfluorid an Syrien ermöglichten", heißt es in einem Bericht der britischen Tageszeitung "Daily Mail". (1)
Hat aber Großbritannien nicht die Chemiewaffenkonvention unterschrieben". Die verbietet die Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe und den Einsatz chemischer Waffen und verlangt die Vernichtung solcher Waffen.

(1)http://www.dailymail.co.uk/news/article-2415081/Britain-sent-poison-chemicals-Assad-Proof-UK-delivered-Sarin-agent-Syrian-regime.html

9.16.2013

Einfach mal bissel manipulieren . . . !

Mein Leib- und Magenblatt macht macht heute unter anderem mit folgender Schlagzeile auf:


Natürlich hätten die Redakteure vor der Veröffentlichung schon mal beim ZDF nachfragen können, wo die Syrer eigentlich ihr Giftgas herstellen und wo sie es lagern. Denn das ZDF wusste schon am vergangenen Freitagabend (im heute journal) wo sich der ganze Dreck befindet.


Ja, so einfach ist das? Außerdem ist da noch eine Frage offen. Wo produzieren oder lagern die Saudis eigentlich ihr Giftgas, wenn sie es nicht gerade mal nach Syrien bringen?  Ach so. Ist gerade mal nicht das Thema?

9.13.2013

Lawrow: Militärschlag gegen Deutschland notwendig

Russlands Außenminister Sergej Lawrow  hat gestern bei einem Auftritt vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen Militärschlag gegen Deutschland, speziell gegen den Freistaat Sachsen, gefordert. Als Grund dafür nannte Lawrow den ungebremsten und permanenten Einsatz von chemischen Kampfstoffen wie Bisphenol A. gegen die Bevölkerung.
Aus Bisphenol A enthaltenden Kunststoffen, insbesondere aus Polycarbonat und Vinylesterharz würden zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln hergestellt. Aus Epoxidharzen würden Beschichtungen für metallische Behälter ebenfalls für Lebensmittel (Konservendosen) und für Getränkebehälter und Wasserkocher hergestellt. Das Bisphenol A in den Verpackungen ginge in die Lebensmittel über und würden bereits im Mundraum von den Organen der Menschen aufgenommen. Die Folgen seien erhebliche mögliche Hirnschädigungen.
Neben den US-Firmen Dow_Chemical gehört das taiwanesische Unternehmen Nan Ya Plastics, zu den größten Herstellern weltweit. Weitere Hersteller sind Bayer AG und General Electric.
Die Folgen des Einsatzes dieser gefährlichen chemischen Kampfstoffe seinen jetzt in Sachsen bei einer Wahlumfrage ermittelt worden. Dort waren mehrere tausend Bürger befragt worden, wen sie bei den bevorstehenden Wahlen, wenn sie die Möglichkeit hätten den/die Bundeskanzler/in direkt wählen zu können, dann  wählen würden. 62 Prozent der 3,5 Millionen sächsischen Wahlberechtigten, also 2,17 Millionen Wähler würden  demzufolge Angela Merkel direkt wählen.
Nach Ansicht Lawrows  sei das der eindeutige Beleg für 2,17 Millionen Hirntote durch den Einsatz von Bisphenol A allein in Sachsen. (ADN)

Vor Gericht und auf hoher See . . . .


Vor Strafrichter L. vom Amtsgericht Z. musste am Montag Josef Lahm*. aus H. erscheinen. Vorgeworfen wird ihm von der Staatsanwaltschaft eine Straftat nach Paragraph 263 Strafgesetzbuch: „(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“. Als einziger Zeuge geladen war Josef Lahm * aus W. Zeugen und Angeklagten verbindet nicht nur die totale Namensgleichheit, sondern auch noch, dass beide Payback-Kunden sind, beide über Kundenkarten des Unternehmens verfügen. Die kann man bei Einkäufen in diversen Einzelhandelsunternehmen vorzeigen und bekommt dafür pro 1 oder 2 Euro Warenwert je 1 Payback-Punkt gutgeschrieben . Hat man ausreichend Punkte gesammelt, kann man sich den Geldwert in Sachwerten oder Gutscheinen auszahlen lassen kann. Und das funktioniert auch bei diversen Internet-Händlern wie Amazon.
Nach Aktenlage der Dinge soll Josef Lahm. aus W. bei einem Versandhändler ein Dampfbügeleisen im Wert von rund 40 Euro gekauft haben mit der entsprechenen Paybackpunkte-Gutschrift. Das Paket mit dem Dampfbügeleisen landete aber nicht in W., sonden bei Josef Lahm. in H.
Als der sich nun am Montag vor Gericht zum Tatvorwurf äußerte, sagte er, dass er angenommen habe, dass seine Freundin sich das Bügeleisen auf seine Paybackkarte bestellt habe. Das Paket habe der Paketdienst zu ihm gebracht und er sei überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass es nicht für ihn bestimmt gewesen sei. Es sei ja an ihn adressiert gewesen.
Etwas konfus, aber denkbar. Und handelt es sich bei der ganzen verworrenen Geschichte nicht etwa um eine Überforderung sowohl von Payback oder dem Paktedienst durch die seit zwei Jahrzehnten regelmäßig stattfindenden Gebietsreformen? Immerhin wurde W. vor einigen Jahren Ortsteil von H. und wenige Jahre später H. (mit seinem Ortsteil W.) Ortsteil der Stadt Zittau.
Eine Straftat war dem Beschuldigten Josef L. jedenfalls nicht nachweisbar. Amtsrichter L. sprach ihn in Abstimmmung mit der Saatsanwaltschaft und seiner Verteidigerin vom Tatworwurf nach § 263 StGb frei, die Kosten übernimmt die Staatskasse. Und der andere Josef Lahm?
Der wartet noch immer auf sein Dampfbügeleisen. Das hatte die Polizei seinerzeit bei Josef  Lahm in H. sichergestellt und in dieser „Sicherungsverwahrung“ befindet es sich noch heute.
Alles klar?

8.31.2013

Morden im Namen von Freiheit und Demokratie


Da kommt doch Freude auf oder? So schön können Kriegsvorbereitung sein und Propaganda ("Sächsische Zeitung" Dresden, ARD u.a.) dafür. Wir sehen hier, wie die Amerikaner ihr Tarnkappen-Bomber klar machen, sie mit Eisbomben, Kokosflocken und Brause-Raketen bestücken, mit denen sie in ein paar Stunden möglicherweise Assad beglücken. So stehts jedenfalls im Begleittext "Jetzt wird es ernst für Syriens Staatschef Assad". Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen wir, dass es solche "Diktatoren" in aller Regel als allerletzte "erwischt", eher erst mal solche, auf die es nicht ankommt, weil sie - trifft man sie - nur "Kollateralschäden" sind, die einfachen  Menschen der angegriffenen Länder. Dieses Jahr "feiern" wir im Namen von Freiheit und Demokratie den 10. Jahrestag des Krieges gegen den Irak. Ist Ihen klar, dass der noch immer nicht beendete Krieg in diesem Land seit seinem Beginn 1,5 Millionen irakische Menschen das Leben gekostet hat?

Erinnern Sie sich noch? Am 5. Februar 2003 präsentierte US-Außenminister Colin Powell im UN-Sicherheitsrat angeblich unumstößliche Beweise dafür, dass Saddam Hussein im Besitz von biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen sei. Er zeigte etwa 3D-Computergrafiken von LKWs, die als mobile C-Waffen-Fabriken im Irak dienen sollten. Kronzeuge dieser Angaben war der irakische Überläufer Rafid Ahmed Alwan mit dem Codenamen „Curveball“.  Dieser hatte sich 1999 in Deutschland mit Angaben über angebliche irakische rollende Biowaffenlabore erfolgreich um politisches Asyl beworben. Darüber hatte der deutsche Bundesnachrichtendienst (wer sonst?) die CIA informiert.

Colin Powell hat damals im Staatsauftrag die gesamte Weltöffentlichkeit belogen. Im Juni dieses Jahres erklärte bei einem Interview mit dem Fernsehsender ABC, die Ansprache sei ein "Schandfleck" in seiner politischen Karriere" (1). So schnell wird man von einem Mitschuldigen an den bisher 1,5 Millionen gestorbenen Irakern zum bedauernswerten Subjekt (oder zum Schwein?)
Die damaligen Erkenntnisse über die angeblich bevorrateten chemischen und biologischen Waffen Saddams und damit der Kriegsgrund entstammten Erkenntnissen der amerikanischen Geheimdienste.


Und heute - im Fall Syriens? Es sind wieder Geheimdiensterkenntnisse (Außer BND-Erkenntnisse auch wieder Erkenntnisse  diverser US-Dienste). Natürlich können wir glauben, dass dieses Mal nicht schon wieder gelogen wird und Baschar el Assad tatsächlich verantwortlich ist für den angeblichen Chemiewaffenangriff.
Nur, dann schütteln Sie in zehn Jahren nicht wieder fassungslos den Kopf, wenn die Wahrheit an Licht kommt. Und dann vielleicht 1,5 Millionen Syrier dafür ins Gras beißen mussten.
Aber - es sind ja eh nur Kollateralschäden für die Freiheit.


(1) Powell bedauert Irak-Rede im UNO-Sicherheitsrat - Ex-Minister bezeichnet eigene Ansprache als | Aktuell | dradio.de 14.06.13 20:11

8.29.2013

Schön, dass es das noch gibt . . . .

solche engagierten Fotografen, die "en passant" sofort eine als Mann verkleidete Lesbe - wahrscheinlich eine Syrierin - fotografieren, just in dem Augenblick, als die die Kanzlerin aus Pappe knutscht. Und schön ist auch, dass Zeitungen wie die "Sächsische" aus Sachsen vor lauter Rührung das Foto des mehrfachen Preisträgers Bonnes auch gleich in Vorbereitung auf den "Wahlkampf" veröffentlicht, damit aber auch jeder Leser sich überlegen kann, ob er nicht auch mal
. . .

Wählen verändert das System, Nichtwählen nicht!

Neulich bei Jauch. Auf der einen Seite Nichtwähler, auf der anderen unter anderem Thomas de Maizière, Mitträger des Systems und unter anderem dafür verantwortlich, dass für die missglückte Drohnenbeschaffung beim Freund USA 600 Millionen Euro (oder war das schon Nothilfe für die eigentlich bankrotten USA?) in den Sand gesetzt wurden. Die Debatte, die zwischen den beiden Blöcken von Jauch angefeuert wurde, dreht sich um die Frage, wie denn Nichtwählen betrachtet werden muss und wie es zu bewerten sei. Immerhin verweigern aus Verdruss über die gesellschaftliche Entwicklung (politisch, sozial und kulturell) bei Bundestagswahlen (stetig ansteigend) mittlerweile 20 Prozent der Wahlberechtigten und damit 18 Millionen Wähler ihre Stimmabgabe und damit die Legitimierung eines immer schneller verkommenden Systems. "Ich bin da ganz anderer Meinung" begann de Maiziere seine Gegenrede."Da geht es um eine Richtungsentscheidung, ob sich das Land in diese oder eine anderen Richtung (in welche?) entwickeln soll. Da finde ich es richtig und wichtig in einer Demokratie das stolze Recht eines jeden Bürgers daran mitzuwirken". Ist schon ein Scheißsatz, kann aber vorkommen, wenn man seinen Vorredner nicht zuhört, sondern krampfhaft überlegt, was man sagen soll, wenn man dazu aufgefordert wird. Also, jeder der befragten Nichtwähler hat im Grunde genommen gesagt, er möchte "diese Richtung" (der gegenwärtigen Bundesregierung) nicht mehr mitmachen, darum verweigere er seine Wahlbeteiligung. Herr de Maiziere hätte ja erklären können, wie er das Problem mit den 600 Mio Euro lösen will, und sich das Geld aus dem Bereich Soziale zu holen., also den Steuerzahler ein weiteres Mal für eine Blödheit zur Kasse zu bitten. Noch ein Wort zu den Nichtwählern. Sie sind 18 Millionen? Und sie möchten was verändern. Bringen Sie einfach das System Durcheinander, indem Sie wählen gehen und je nach dem welche ihnen von den übrigen Parteien "am nächsten stehen" und wählen sie die. Oder organisieren sie sich (für die übernächste Wahl) in einer Wahlvereinigung und wählen Sie dann sich selbst. Die Überraschung wäre sicherlich gewaltig.


Nachtrag: Kennen Sie Gauck? Der lässt heute (30.08.) die "Sächsische" aus Sachsen verkünden: "Wer nicht wählt, dem erscheine ich im Traum"! Jo,jo. das ham die von der Stasi auch immer gesagt (nur eben nicht im Traum, sondern im "Schlaf"). Hat das Gauck, als er noch Behördenchef war, da abgeschrieben oder. . . ? Aber nee, der gibt ja jetzt den Bundespräsidenten!

8.28.2013

Vor der Wahl ist nach der Wahl!











Iss das nicht schön?
Und wollen Sie das ihren Kindern wirklich antun?




Repro: "Sächsische Zeitung" Dresden

8.25.2013

Bundestagswahlen? Wat´n das?

Meine Zeitung macht mich darauf aufmerksam, dass dieser Tage die Wahlbenachrichtigungen in die Briefkästen "flattern". Sollte man keine im Briefkasten finden, solle man sich mit dem Wahlkreisbüro in Verbindung setzen.
Warum? Wozu? Weil ich nass darauf bin, unseren Wahlkreiskandidaten der CDU - die SPD ist eh kein Thema für mich - und über den Frau Merkel erneut in ihr Amt zu wählen? Wozu?
Also mal Klartext: Wir leben heute in der EU. Die Leute, die dort verantwortungsvolle Funktionen einnehmen (EU-Kommissare) wurden nicht gewählt, gestalten aber mit Verordnungen und Richtlinien  heute das Leben aller EU-Bürger.
Verordnungen gelten mit ihrer Verabschiedung sofort in allen Mitgliedsländern. Dafür musste beispielsweise das deutsche Grundgesetzt geändert werden. Was unsere Bundesregierung Highspeed auch machte und ohne Berücksichtigung der Bürgermeinungen durchzog.
Ein erhellendes Beispiel dafür war die für  2014 geplante "Olivenölverordnung". Nach der sollten ab 1.1.2014 offene Ölkännchen mit Olivenöl in europäischen Restaurants verboten sein. Statt dessen sollte Olivenöl in Einwegverpackungen (vermutlich aus Plaste) auf die Tische  der Restaurant kommen. (Eine gute Geschäftsidee für Hersteller für Einwegverpackungen. Hatten da möglicherweise Nestle-Lobbyisten offene Ohren bei der EU-Kommission gefunden? (Und was hat das gekostet?))
Die Verordnung scheiterte am gesamteuropäischen Bürger-Protest. Nicht etwa am Europäischen Parlament. Denn dieses Parlament hat - obwohl formal gewählt - keine gesetzgebende, sondern nur beratende Befugnisse.
Und damit zurück zu den Bundestagswahlen. Wenn unsere sich zur Wahl stellenden Kandidaten ohnehin keinerlei Befugnisse mehr haben, als dieses Land kaputtzusparen, wozu soll ich sie dann wählen? Wegen deren Rentenansprüchen vielleicht noch? Nein Danke!  

8.23.2013

Bild dir (irgend)eine Meinung

Meine Zeitung, na ja. Sie ist auch nicht mehr das was sie noch wie war. Heute verbreitet sie auf Seite 1 eine Nachricht (?) der dpa (Deutsche Propaganda Agentur) mit der Überschrift "Staatsfinanzen - Steuereinnahmen steigen". Und auf Seite 2 eine Meldung unter der Überchrift  "Bund und Länder nehmen weniger Steuern ein". So ist für Klarheit gesorgt, oder?

8.22.2013

Etwas über kleinkriminelle Wespen

Abendbrot gibt's heute auf der Terrasse, sagt meine Frau. Ich lass sie machen, hat ja tatsächlich was für sich.  Es ist ein schöner milder Abend, die bald untergehende Sonne strahlt uns an. "Oh", denke ich angesichts hauchdünn geschnittenem Schweinebraten. Im Munde wässerts, so freu ich mich auf den Genuss. Ähnliche "Gedanken" hatte wenig später wohl auch eine Wespe. Sie landete auf der letzten übriggebliebenen Scheibe Schweinebraten und begann sofort mit großem Körpereinsatz an dem Fleisch zu nagen. Meine Frau holte schon aus zum großen Befreiungsschlag. "Lass das" bat ich sie, stand auf, holte eine Untertasse und die angeknapperte Scheibe Fleisch da drauf und stellte sie in meine Nähe, so dass ich sie gut beobachten konnte.
Zwei Stunden später hatte das fleißige Tier schon ein Loch in der Größe einer Euro-Münze aus der Scheibe genagt und abstransportiert. Und das geht so: Die Wespe nagt im Halbkreis ein Stückchen Fleisch aus der Scheibe, formt es zu einer Kugel, klemmt sie zwischen den vier vorderen Beinen fest - und je nach Größe der Kugel fliegt sie entweder flott oder eben auch ziemlich schwerfällig davon.  Drei Minuten später landet sie erneut auf der Untertasse und die Arbeit beginnt von vorn.
Über eine Stunde lang geht das gut. Dann  kommen eine zweite, dann eine dritte und vierte und schließlich ein fünfte dazu. Die allerdings - obwohl noch genügend Schweinebraten vorhanden -  attackiert zunächst mal alle anderen, verscheucht sie, bevor sie sich selbst auf das Schweinefleisch stürzt.
Iss ja wie bei den Menschen, denke ich, wie bei den Kleinkriminellen des kapitalistischen Wirtschaftssystem beispielsweise.  Natürlich gehts bei den Menschen viel technischer zu. Sind ja keine Wespen schließlich. Bloß, wer hat das von wem gelernt? Die Wespe vom Menschen oder umgekehrt?

8.21.2013

Griechenland: Leere Wiegen, volle Särge


Die Troika [1] hat mit der aufgezwungenen extremen Austeritäts-Politik eine demografische Zeitbombe gezündet, die Griechenland zu einem riesigen Altersheim machen wird.
Sophokles [2] (496 – 406 v. Chr.) sagte, “Ενός κακού μύρια έπονται” (wörtlich: einem Unglück folgt eine Myriade – sprich “ein Unglück kommt selten allein“). Der langfristige Strudel, in den Griechenland versank, hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern hauptsächlich auf die griechische Gesellschaft, die Alltäglichkeit und das Leben der Einwohner dieses Landes.
Ich sah das niedergeschlagene Gesicht des Premierministers Antonis Samaras, als er sich mit dem Präsidenten der USA, Barack Obama, unterhielt und ihm sagte, Griechenland habe während der letzten Jahre 1/4 seines BIP eingebüßt, die Arbeitslosigkeit erreichte 28% und sechs von zehn jungen Leuten haben keine Arbeit, während er selbst darauf hoffte, eine Phrase der Unterstützung von Seite des Weltführers zu erhalten um seinen kommunikativen Mythos unter dem Motto “die Opfer des griechischen Volkes zahlen sich aus” aufzubauen.

Die Erfolgsstory ... des Abstiegs in die Hölle
Dieser Mensch (Antonis Samaras) lebt wahrscheinlich in einem anderen Land oder in seiner Phantasie, weil in dem Land, in dem ich und Millionen weiterer Mitbürger von mir leben, sich eine langfristige Geschichte einer kollektiven Katastrophe im Gang befindet, während keinerlei Versuch erfolgt, den Niedergang zu stoppen.
Mit religiöser Frömmigkeit die von der Troika und den Gläubigern aufgezwungenen Politik verfolgend hat die griechische Regierung der “Success Story” für das griechische Volk einen “Abstieg in die Hölle” vorgezeichnet, wie der Wirtschaftswissenschaftler Yianis Varoufakis sehr zutreffend den Fall Griechenlands charakterisiert hat. Der Patient liegt im Koma, und anstatt zu versuchen, ihn mit irgendwelchen wohltätigen Schocks wieder zu sich zu bringen, unterdrücken sie jede Hoffnung, dass er wieder in seinen natürlichen Zustand zurückkehrt.
Das Thema betrifft leider nicht nur die Wirtschaft, das Absinken des Niveaus des Lebensstandards und die Verarmung und Verelendung ungeheurer Schichten des griechischen Volkes. Wir haben es mit einer unerhörten humanistischen Katastrophe zu tun, die nur mit Kriegsperioden verglichen werden könnte.
Solange die Regierung und die Troika die strenge Austerität, die volkswirtschaftliche Sanierung, die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die strukturellen Reformen mit dem Ziel der Erreichung eines primären Haushaltsüberschusses und der Tragbarkeit der Verschuldung aufzwingen, versinkt das griechische Volk in einem “tödlichen Strudel” (spiral of death), und wenn sie es zum Schluss schaffen und den “Wohlstand der Zahlen” erreichen, wird Griechenland vollständig in eine Folterkammer für seine Einwohner verwandelt worden sein.

Ein stiller Genozid
Nirgendwo anders bildet sich dieser katastrophale Abstieg in die Hölle besser als aus den volkswirtschaftlichen Indizes ab, die auch die natürliche Bewegung der Bevölkerung zeigen. Seit 2009, dem Jahr, in dem praktisch die tiefe Rezession begann, haben sich alle volkswirtschaftlichen Indizes Griechenlands verschlimmert, bei einer zunehmenden “autotrophen” negativen Tendenz. Die Geburten sinken, die Sterblichkeit steigt, wie auch die Netto- Abwanderung griechischer Auswanderer. Die Kombination dieser dreier Faktoren ist ein explosiver “Molotow-Cocktail”, der mit mathematischer Genauigkeit zu einem hinsichtlich der Bevölkerung kleineren Griechenland führt, überaltert und mit weniger jungen Menschen und ausgebildeten
Griechen. Anders gesagt zu einem Griechenland, das immer weniger Möglichkeiten hat, auf einen Wachstumskurs zurückzukehren.
Konkreter existierte in Griechenland seit 2004 und nachfolgend ein konstanter Überschuss der Geburten gegenüber den Todesfällen, mit Höhepunkt im Jahr 2008, als sich – laut der nationalen
Statistikbehörde ELSTAT [3] – in Griechenland die Geburten auf 118.302 (1,51 pro im gebärfähigen Alter befindliche Frau), die Todesfälle auf 107.979 und somit der natürliche Anstieg der Bevölkerung auf +10.323 belief. Drei Jahre später, im Jahr 2011, gab es 106.428 Geburten (1,4 Kinder pro im gebärfähigen Alter befindliche Frau) und 111.099 Todesfälle, also einen natürlichen Rückgang der Größenordnung von -4.671. Die Daten für das Jahr 2012 sind noch schlimmer, da die Geburten auf 100.371 abstürzten und die Todesfälle auf über 115.000 anstiegen, mit dem Ergebnis, dass es ein Netto-Defizit von -15.000 Menschen gab. Und diese sich zuspitzende Tendenz setzt sich auch 2013 fort.
Rechnet man nun diesen Indizes auch die Netto-Auswanderung griechischer Bürger in das Ausland hinzu, deren Anzahl sich allein 2011 auf 63.000 und 2012 auf 70.000 belief, ergibt sich die Schlussfolgerung, dass Griechenland seit 2008 bis 2013 einen Netto-Verlust von wenigstens 300.000 griechischen Bürgern hat. Es handelt sich also um einen schleichenden Genozid. Wenn die reale Bevölkerung des Landes derzeit konstant bleibt, dann deswegen, weil Griechenland gleichzeitig weiterhin große Wellen von Immigranten aus ärmeren Ländern Asiens und Afrikas aufnimmt.
Zur Verschlimmerung der demografischen Tendenzen Griechenlands trägt der summarische Anstieg der Sterblichkeit (Anstieg der Selbstmorde, der summarischen Krankheitsanfälligkeit der Bevölkerung, der massenhaften Depression und der Süchte / Abhängigkeiten, Anstieg der infektiösen Erkrankungen, Anstieg der Abtreibungen und Rückgang der Lebenserwartung wegen des Zusammenbruchs des Sozialstaats), aber auch die Tatsache bei, dass immer mehr junge und produktive Griechen, die sich im vermehrungsfähigen Alter befinden, in das Ausland auswandern.
Auf der anderen Seite vermeiden alle, die sich im vermehrungsfähigen Alter befinden und in Griechenland verbleiben, wegen langfristiger Arbeitslosigkeit und fehlender Perspektiven die Ehe, die Schwängerung und die Übernahme familiärer Verpflichtungen. Jedoch auch wenn sie eine Familie gründen, sorgen sie dafür, dass diese wenige Mitglieder hat, da der demontierte Sozialstaat die Familien mit drei und mehr Kindern nicht mehr unterstützt und die Kinder dagegen inzwischen als Indiz für die Lebenshaltungskosten und Quelle zusätzlicher steuerlicher Belastungen gelten.
Inmitten des allgemeinen Strudels der von der Troika aufgezwungenen und von der Regierung getreu befolgten Kürzungen der öffentlichen Ausgaben ist der Sozialstaat ein Schatten seiner selbst geworden und jede Politik zu Gunsten der Geburtenrate inzwischen zusammengebrochen. Resultat: Immer weniger und immer ältere griechische Bürger übernehmen als Lasttiere, auf immer und ewig eine ständig ansteigende öffentliche Verschuldung zu bedienen.

Die demografische “Zeitbombe” in Griechenland ist aktiviert worden
Projizieren wir nun diese Tendenzen auf die nahe Zukunft, mit Horizont das Jahr 2020 (in dem das Land angeblich aus der Krise hinausgelangen wird), werden dann das Griechenland des Jahres 2020 wenigstens eine Million Griechen weniger bevölkern, ein Verlust, der doppelt so hoch ist wie die Toten in Griechenland in den fünf Jahren des 2. Weltkriegs. Eine gemäßigte Einschätzung des Griechischen Amts für Statistik (ELSTAT) wiederum präsentiert die Bevölkerung des Landes im Jahr 2050 mit einer Anzahl von 9.736.933 Einwohnern – eine Einschätzung, die meines Erachtens eher optimistisch ist.
Um jedoch nicht den Eindruck zu hegen, Griechenland sei der einzige Fall, ist es angebracht, auch einen Blick auf das benachbarte Bulgarien zu werfen, das ebenfalls das “Dogma des Schocks” erlitten hat. 1989 belief sich die Bevölkerung Bulgariens auf 9 Millionen, während sie heute gerade einmal 7.350.000 beträgt. Da sich die negativen demografischen Tendenzen fortsetzen, werden das benachbarte Bulgarien laut den Prognosen 2050 gerade einmal 4,5 Millionen bevölkern, so viel, wie dann die Bevölkerung Albaniens – eines hinsichtlich der Fläche viermal kleineren Landes – betragen wird. Die wirtschaftliche Krise und die Politik der Regierung, die als Roboter der widerspruchslosen 


Ausführung der Befehle der Troika fungiert, hat nachhaltig die “Zeitbombe” der Demografie aktiviert. Auf der “Zeitbombe” des demografischen Problems sitzend scheint Griechenland seinem Schicksal zu überlassen sein. Sofern es keine ernsthafte Bemühung unternimmt, seine graue Zukunft zu ändern und sein demografisches Bild anfänglich mittels einer Änderung der Wirtschaftspolitik zu verbessern, wird sein demografischer Absturz als sicher zu betrachten sein. In der Demografie haben bekanntlich die Zahlen das Sagen, und die Zahlen sagen, dass das “Spiel” bereits entschieden worden ist. Das Jahr 2050 ist uns nicht unbekannt.
Auf Basis der unerbittlichen demografischen Daten wird sich die Bevölkerung Griechenlands im besten Fall um 1 – 2 Millionen reduziert haben und sehr viel älter sein. Ihr Durchschnittsalter wird fünfzig Jahre übersteigen. Das Griechenland des Jahres 2050 wird ein “Altersheim” ungeheurer Dimensionen sein, in dem die Anzahl der über 60-jährigen Griechen doppelt so hoch wie die Anzahl der unter 20-Jährigen sein wird, was bedeutet, dass immer weniger Griechen arbeiten und besteuert und außer der kaum fassbaren Verschuldung auch die Last der Millionen Rentner zu tragen haben werden. Die Zukunft dieses “grauen Museums” wird ungewiss sein ...

Das Tabu der Demografie
Sogar auch in dem Land seines Ursprungs bleibt das Wort Demografie ein Tabu. Obwohl ihre Fakten in Zusammenhang mit der Zukunft des griechischen Volkes unerbittlich sind, neigt die Demografie kollektiv abgewehrt und fast mit Argwohn behandelt zu werden. Auf eine merkwürdige Weise wird die Demografie als Wissenschaft der “Rechten” betrachtet, mit deren Fanatikern und den inländischen Neonazis über die Erhöhung der Geburtenrate zeternd – wobei sie mitgliedsreiche Familien mit weißen, rotbäckigen Babys im Sinn haben – und sich über den Verfall der familiären Ideale und das Aussterben der “griechischen Rasse” beschwerend.
Die Demografie bedarf zweifellos einer “Rehabilitation aus der Linken”. Man könnte sagen, dass die Linke das Monopol in Themen wie Vaterland, Familie, nationale Verteidigung und Demografie in krimineller Fahrlässigkeit der populistischen Rechten und den Rechtsextremisten überlassen hat. Dies muss sich offensichtlich ändern. Die – obwohl politisch in die Ecke getriebene – Linke in Griechenland hält weiterhin starke geistige Kräfte und handhabt mentale Werkzeuge, die substantiell zu der Interpretation der demografischen Phänomene beitragen können (während z. B. die Rechte den Geburtenrückgang als Resultat “des Niedergangs der Werte” erklärt, spricht die Linke von Demontage des Sozialstaats, Veräußerung der Arbeitnehmer, erhöhten wirtschaftlichen Anforderungen der kapitalistischen Gesellschaft u. m.). Die Linke ist möglicherweise die einzige Kraft, die in der Lage ist, die demografischen Probleme zu “rationalisieren” und dazu realistische und effiziente Lösungen vorzuschlagen.
Außerdem darf uns nicht entgehen, dass die Demografie häufig ihren Fanatikern zum Opfer fällt, die dazu neigen, die Katastrophe herbeizureden, obwohl sie die Fakten gelassen interpretieren müssten. Jedoch könnte selbst der gelassenste Analytiker nicht ruhig in der Kenntnis schlafen, dass es auf dem südlichen Balkan in 2 – 3 Generationen sehr viel weniger und ältere Griechen geben wird, wenn sich der – wie offensichtliche – Geburtenrückgang und die Alterung der griechischen Bevölkerung fortsetzen wird.
Wenn die existierenden Tendenzen nicht umgekehrt werden, der Geburtenrückgang sich nicht erholt, der Abfluss griechischer Auswanderer nicht aufhört und Griechenland nicht eine – wie es im übrigen auch alle entwickelten Staaten Europas praktizieren – kontinuierliche mutige Verstärkung aus “neuem Blut” hunderttausender Immigranten erhält, wird das Griechenland des Jahres 2050 nicht mehr als ein Schatten seiner selbst sein, gealtert und apathisch, ohne irgendeine substantielle Aussicht auf wirtschaftliches Wachstum.
Die Troika mag das Land in zwei bis drei Jahren verlassen, nachdem sie ihre Ziele erreicht haben wird, gleichzeitig die Wiegen leerend und die Särge füllend. Die katastrophalen Auswirkungen ihrer Politik werden jedoch etliche zukünftige Generationen auf sich zu nehmen haben. Könnten wir eine Stunde früher von ihrer Präsenz befreit werden, werden die zukünftigen Generationen uns sicherlich dankbar sein.
(Quelle: To Kouti tis Pandoras [4], Autor: Jorgos Stamkou) in
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Wir bekommen nichts mehr mit!

Man kann es so sagen: Englands Premier beauftragt einen englischen Geheimdienst beim "Guardian" vorbeizuschauen, die Herausgabe der Snowden-Datensätzen (NSA-Skandal) zu verlangen oder zu sie zu zerstören.
Was lernen wir daraus? Permanent unter der Droge "Freiheit" stehend, bekommen wir nicht mit, dass nun nicht mehr hinter unserem Rücken, sondern direkt vor unseren Augen und in immer schnellerem Tempo in Europa die  Demokratie zerstört wird, dass Premiers und Geheimdienste den Rechtsstaat aushebeln, dass ein neuer Faschismus - allerdings nicht wie aus der Vergangenheit gewohnt in braunen oder schwarzen Uniformen mit einem Hitler als Führer - sich zu etablieren beginnt.

8.19.2013

BILD dir (irgend)eine Meinung . . . .


Der Bundeswehr droht massive Personalnot
17.08.2013
Berlin.
Der Bundeswehr gehen nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ die Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst aus. Wie das Blatt (Samstag) schreibt, ging die Zahl der jungen Männer und Frauen, die sich bei den Streitkräften verpflichten, 2013 im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurück. So traten im Januar dieses Jahres 1.607 Personen ihren Dienst an, 2012 waren es zu diesem Stich- tag noch 2.720 gewesen. Im April 2013 verpflichteten sich 615 Wehrdienstleistende - im Vergleich zu 1.460 Freiwilligen im April 2012. Im Juli 2013 fiel der Rückgang mit 1.884 statt 1.892 im Vorjahr gemäßigt aus.

Zwei Tage (19.08.)später in
der gleichen Zeitung:
Ziel der Bundeswehrreform ist eine Armee mit 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 5.000 bis 15.000 freiwillig Wehrdienstleis- tenden. Angesichts der zurückgehenden Bewerberzahlen hält der frühere Planungsstabschef des Verteidigungsministeriums, Hans Rühle, diese Personalplanung für „unrealistisch und alles andere als demografiefest“. In einem Beitrag für „Die Welt“ schreibt Rühle, das Freiwilligen-Konzept sei gescheitert: „Die Alternative für die Zukunft heißt ersatzlose Streichung des freiwilligen Wehr- dienstes.“
Als Begründung führte Rühle weiter an, dass 25 bis 30 Prozent der eingestellten Freiwilligen ihr Dienstverhältnis innerhalb der ersten drei Monate kündigten. Zudem hätten sich mehr als die Hälfte der freiwillig Wehrdienstleistenden für weniger als 15 Mona- te verpflichtet. „Sie scheiden daher nach Ausbildung und Qualifikation für eine Teilnahme an Auslandseinsätzen aus“, und sie könnten nicht wie im Reformkonzept vorgesehen als Entlastung für die Berufs- und Zeitsoldaten eingesetzt werden. (dpa)
1. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/der-bundeswehr-droht-massive-personalnot-2642748.html
2. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nachrichten-2643384.htmpage1image13968 page1image14128

Doping war gestern . . .



. . . . heute wird genmanipuliert oder?

8.08.2013

Handy im Örtchen

Von Thomas Immanuel Steinberg

Jeder zweite „Tatort“ lehrt: Sucht die Polizei nach einem Handy, so findet sie es binnen Kurzem – wenn es denn eingeschaltet war. Gilt Gleiches für ein ausgeschaltetes Handy? Henryk M. Broder, der in die Toilettenschüssel langt, sobald er Herrschaftskritisches wittert, ruft ganz laut: Ja. „Man kann heute jeden Handybesitzer orten, auch wenn er das Gerät ausgeschaltet hat." Unter anderm deshalb sei der augenblickliche Abhörprotest nichts als „Voyeur-Alarm am Nacktbadestrand".

Hat Broder Recht? Vorab der lieben Ordnung halber: Geortet wird allenfalls das Handy, nicht sein Besitzer. Aber auch das Handy, selbst wenn eingeschaltet, wird nicht geortet; geortet werden kann lediglich der Sendemast, mit dem das Handy in Verbindung steht. Der mag weit weg sein, oder auch nah dran, je nach Sendemastdichte. Wird das Handy ausgeschaltet, so besteht keine Verbindung mehr zum Sendemast. Dann kann nur noch festgestellt werden, mit welchem Sendemast das Handy zuletzt verbunden war, nicht aber, wo sich inzwischen das Handy befindet. Auch spielt keine Rolle, daß jedes Handy, selbst wenn ausgeschaltet, unter geringem Strom steht (der internen Uhr wegen). Noch spielt eine Rolle, daß ein Handy, auch wenn abgeschaltet, allerhand ausstrahlt. Die Polizei ortet Handys halt nicht mit einem Kabelsucher wie der Heimwerker die Leitungen.

Schrieb doch /kolbenfresser/ schon am 12. 11. 2006 um 13:21: Ein ausgeschaltetes Handy ist genausowenig ortbar wie ein nicht installiertes Keramikklo. Womit wir wieder bei Broder wären.

Hamburg, 7. August 2013

7.31.2013

7.11.2013

Vom großen Bruder lernen, heißt siegen lernen . . .

"Meine Zeitung, mein dpa!" Aussprechen müsst ihr das da am Anfang etwa so, als wenn euch gerade einer mit dem Hammer auf die Kniescheibe geschlagen hat. Seit Tagen können die beiden da vom Anfang sich nicht halten: Die bösen "amerikanischen Freunde" bespitzeln uns, saugen unsere Daten aus dem Netz. Und dann  das hier:



"Alles geht raus an den Fiskus: Namen, Pseudonyme, Bankverbindungen, Geburtsdaten. Auch von Privaten" heisst es in der Unterzeile. Und im Text geht´s weiter mit: "Jetzt ist Schluss mit dem heimlichen Geschäft im Netz. Wer im Netz über Plattformen wie "ebay" oder "Amazon" Dinge anbietet und verkauft, muss damit rechnen, dass die Sozialgestapo das Finanzamt davon Wind bekommt und eventuell Steuern erhebt. (Wieso ist ein in aller Öffentlichkeit ausgeübtes Geschäft eigentlich "heimlich"? Das weiß wahrscheinlich  nur der Tschurnalisten-Depp oder Praktikant von dpa). Denn nach einem Urteil des Bundesfinanzhofes (bissel unvollständig, gelle?) müssen diese und andere Internet-Handelsplattformen die Daten ihrer Nutzer an die Sozialfahnder   die Steuerfahndung herausgeben - auch wenn sie sich vertraglich zur Geheimhaltung (warum steht da nicht "zum vertraulichen Umgang"?) verpflichtet haben.

Na, sind eigentlich Wurscht, diese Formulierungen. Hauptsache wir lassen uns nicht beim heimlichen Ausspionieren erwischen wie die Amerikaner, sondern machen das gleich per Gesetz legal.   

7.06.2013

Kurz geschnüffelt und schon wieder "high"!

Gerade in meiner abonnierten (früher habe ich sie mein Leib- und Magenblatt genannt) Zeitung gelesen: "Die Uni Potsdam bietet zum Wintersemester einen neuen Bachelor-Studiengang an. Politik und Wirtschaft dauert sechs Semester, teilt die Uni mit. In dem Studium geht es etwa um die Frage, inwieweit Regierungen wirtschaftliche Entwicklungen beeinflussen können. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli". (dpa)

7.05.2013

Dreiseitige Doktor-Arbeit mit sieben "Vätern"


"Anonyme Plagiatsjäger haben in den letzten Jahren immer wieder Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil sie eine Arbeit übernommen haben, die eigentlich die Universitäten selbst hätten leisten müssen: die Aufdeckung von grobem wissenschaftlichen Fehlverhalten wie Plagiaten. Neben Karl-Theodor zu Guttenberg und Annette Schavan sind noch eine ganze Reihe, größtenteils weniger bekannte Politiker aufgrund der Schwarmintelligenz im Netz über ihre Doktorarbeit gestolpert.
Nach dem Willen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) soll damit nun Schluss sein. Sie hat neue "Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis"verabschiedet. Darin heißt es (u.a.), eine zweckmäßige Untersuchung von Vorwürfen gebiete grundsätzlich, dass der Whistleblower seinen Namen nennt", schreibt Silvio Duwe auf "telepolis". (1)
Forscher "Whistleblower" zu nennen, ist eigentlich allenfalls amerikanischer Standard, herabwürdigend gemeint, bzw. negativ besetzt. Dass die DFG in dieser Sache gerade diesen Ausdruck benutzt, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Forschungsgemeinschaft und das wird noch diffuser, wenn man folgenden Satz liest: "Zudem verlangt die DFG, dass alle Anzeigen vertraulich behandelt werden sollten. "Frühzeitig" an die Öffentlichkeit zu gehen, sei "nicht hinzunehmen" - ein deutlicher Wink in Richtung der Plagiatsjäger von Vroniplag und Co."
Wichtiger wäre allerdings, dass die Wissenschaftsbetriebe ihre Hausaufgaben machen und eingereichte Arbeiten gründlicher prüfen, verhindern, dass "Autoren" mit Plagiaten "wissenschaftliche Karriere" machen. Ein deutliche Beleg dafür, ist ein Beitrag Peter Mühlbauers - ebenfalls auf "telepolis" - aus dem ich auszugsweise zitieren möchte: "Oft bestehen sie (wissenschaftliche Arbeiten zur Erlangung des Titels Dr.med.) aus relativ wenigen Daten, die durch ein Statistikprogramm gejagt und mit ein paar medizinischen Allgemeinplätzen textlich verziert werden. Dass die Ergebnisse solcher Titeljagden nur vereinzelt über 50 Seiten umfassen und meist unzitiert und unverwendet in Archiven schlummern, ist seit langem bekannt.
Neu ist allerdings, was die Berliner Plagiatsforscherin Debora Weber-Wulff nun Tageslicht förderte.:

". . . . Noch bemerkenswerter . . . . sind jedoch einige andere Fälle, die Weber-Wulff von Helfern zugetragen wurden und in denen medizinische Fakultäten noch weniger Seiten mit noch mehr Autoren als Dissertationen anerkannten: Darunter eine neunseitige Schrift von sieben Autoren, die die Universität Hamburg 2001 akzeptierte, ein sechsseitiges Papier von vier Verfassern, das man dort 2005 als Doktorarbeit annahm, eine 2006 an der Universität Münster gebilligte dreiseitige Arbeit mit merkwürdigen Rechtschreibfehlern und dem Doktorvater als Ko-Autor und eine dreiseitige Publikation mit sieben Vätern, die die Technische Hochschule Aachen noch im letzten Jahr als ausreichend für die Verleihung eines Doktorgrades ansah." (2)

Wäre Noah Grieche gewesen, hätte er die Arche nie gebaut

Eine griechische PASOK-Abgeordnete wiederbelebt eine zehn Jahre alte Geschichte über die ausufernde Bürokratie im Lande und wird dafür von der politischen Klasse in die Pfanne gehauen:

Der Herr erschien Noah und sagte ihm: "In einem Jahr werde ich es regnen lassen und die gesamte Erde mit Wasser bedecken und alles zerstören. Ich will jedoch, dass Du die gerechten und ehrbaren Menschen und zwei Tiere von jeder auf der Erde existierenden Gattung rettest. Ich befehle Dir, eine Arche zu bauen!"

Und Gott übergab Noah die Baupläne für die Arche. In Ehrfurcht vor dem Herrn nahm Noah die Pläne entgegen und sagt zu, die Arche zu bauen. "Denke daran", sagte der Herr, "in einem Jahr musst Du die Arche fertig gestellt und alle Tiere eingesammelt haben!"
Ein Jahr später beginnt sich ein Unwetter zu bilden und auf allen Meeren der Erde herrscht Sturm. Gott schaut nach dem Geschehen und sieht Noah in seinem Hof sitzen und weinen. "Noah!", ruft er, "wo ist die Arche?!"
"Verzeih mir Herr", bittet Noah, "ich tat was ich konnte, aber ich begegnete großen Problemen. Zuallererst musste ich eine Genehmigung für den Bau beantragen und die Pläne, die Du mir gabst, entsprachen nicht der geltenden Regelung. Ich musste einen Schiffbauingenieur einstellen und die Pläne waren ganz von vorn neu zu erstellen.
Danach geriet ich mit dem Hafenamt in Streit darüber, ob die Arche ein Brandschutzsystem, Boote und Rettungsringe benötige. Dann zeigte mich mein Nachbar an, weil ich – wie er meint – mit dem Bau der Arche in meinem Hof die Bebauungsgrenzen überschritt, und so benötigte ich auch eine Genehmigung vom Bauamt.
Weiter hatte ich hatte ein Problem, Holz für die Arche aufzutreiben, weil ein Abholzungsverbot zum Schutz der gesprenkelten Eule existierte. Schließlich konnte ich die Forstschutzbehörde davon überzeugen, das Holz zu benötigen um die Eulen zu retten. Die Tierschutzorganisation ließ mich allerdings keine Eulen fangen. Und somit haben wir keine Eulen.
Danach traten die Zimmerleute in den Streik, jedoch schaffte ich es, mit ihrem Berufsverband eine Einigung zu erzielen. Jetzt habe ich 16 Zimmerleute, die an der Arche arbeiten, aber ich habe keine Eulen. Und als ich die übrigen Tiere einzusammeln begann, erstatte eine Gruppe von Aktivisten Strafanzeige gegen mich, weil ich nur zwei Tiere von jeder Gattung mitnehmen würde.
Nachdem die Sache mit dieser Anzeige ausgestanden war, wurde ich von dem Ministerium für Umwelt, Flächennutzung und öffentliche Projekte (YPECHODE) informiert, die Arbeiten können nicht fortgesetzt werden, wenn ich keine Studie über die Auswirkung der geplanten Sintflut auf die Umwelt einreiche. Ihnen gefiel nicht der Gedanke, keine Zuständigkeit für die Entscheidungen des Schöpfers des Alls zu haben.
Danach forderten die Topographen des Militärs eine Karte mit dem vorgeschlagenen Verlauf des Wassers der Sintflut. Ich schickte ihnen einen Globus. Derzeit versuche ich nun ein Thema mit dem Ausschuss für Gleichberechtigung zu lösen, von dem mir Diskriminierung vorgeworfen wird, weil ich keine Menschen mitnehme, die nicht an Dich, oh Herr, glauben.
Schließlich stellten sie mir per Gerichtsvollzieher auch jene Benachrichtigung zu, ich schulde Steuern und eine Geldstrafe, weil ich die Arche nicht als Freizeitboot deklarierte. Jetzt hat das Finanzamt meine Bankkonten eingefroren weil sie glauben, ich baue die Arche um das Land zu verlassen und keine Steuern zu zahlen. Und auch der oberste Verwaltungsgerichtshof (StE [5]) hat noch nicht entschieden, ob die Sintflut verfassungswidrig sei, das es sich um einen religiösen Akt handele. Für wenigstens 5 – 6 Jahre besteht tatsächlich keine Chance, fertig zu werden."

Und da begann sich der Himmel zu klären, die Sonne zu scheinen und die Meere beruhigten sich. Der Regenbogen schmückte den Horizont. Noah schaute hoffnungsvoll zu Gott auf: "Herr, bedeutet dies, dass Du nicht alles zerstören wirst???"
Und Gott antwortete:  "Ach … mach Dir nichts draus … soll es doch der GRIECHISCHE STAAT tun!"

6.20.2013

Und noch ein offener Brief!


Selbstkritik einer Beschäftigten des Staatsfernsehens in Griechenland


Eine Beschäftigte der geschlossenen öffentlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt ERT geht mit sich ins Gericht, weil sie 150 Euro mehr als vergleichbare Arbeitnehmer verdiente:

Ich möchte meine Selbstkritik machen, da – wie ich höre – die Krise allem voran ideell ist und als primäres Ergebnis haben müsste, dass wir uns alle in Selbstkritik üben. Ich wurde also im August vergangenen Jahres bei der ERT eingestellt und mein Gehalt als Vetragsbedienstete betrug 620 Euro netto. Ebenfalls war ich versichert. Meine Freunde verdienten dagegen (bei anderen Arbeitgebern) 500 Euro, obwohl sie adäquate Arbeiten ausführten. Ich befand mich also in der Lage, die zusätzlichen 120 Euro rechtfertigen zu müssen.
Ich war eine gierige ideologische Träumerin. (br)Meine Freude war jedoch groß. Es war mein erstes Gehalt, das etwas besser als das der anderen erschien. Und dann entschloss ich mich, zum Augenarzt gehen zu müssen, und nach 5 Jahren besuchte ich also den Augenarzt. Und dann dachte ich, es sei eine Gelegenheit, den Gynäkologen zu besuchen, den ich bisher mied, weil er viel kostet. Nach zwei Jahren ging ich also zum Gynäkologen. Ich dachte mir ebenfalls, es sei eine Gelegenheit, einen kleinen Läufer für den Eingangsbereich, einen Vorhang für das Bad und zwei Kerzen zu kaufen, um meine Wohnung in Kypseli zu verschönern.

Gedanken, mit denen ich mich seit geraumer Zeit trug, jedoch ebenfalls in der Annahme vermied, dass in meinem Leben der Läufer, der Vorhang und die Kerzen wohl doch nicht so wichtig seien. Und als ich schließlich eines Tages an dem Buchladen in meiner Nachbarschaft vorbeikam, stellte ich höchst erfreut fest, wie viele Bücher dieser vergessene Buchladen hatte, der wegen der Krise 30% Rabatt auf seine Preise auslobte. Und mit meinem Geld nutzte ich die Not des Buchhändlers in Krisenzeiten aus und überlegte mir, ein Geschichtsbuch zu kaufen um auch meiner kulturellen Bildung Sorge zu tragen. Ich kaufte “Der dunkle Kontinent” von Mazower, voller Freude, die abseits meiner Schulbücher von einem kritischen Standpunkt geschriebene Geschichte zu lesen.

Am Dienstagmorgen ging ich zu meiner Arbeit, erfuhr jedoch am Abend, dass ich entlassen wurde. Mein Krankenversicherung, mein inzwischen geregelter Haushalt, mein Buch waren wohl ein Traum, an den ich – wahrscheinlich naiv – glaubte. Scheinbar war ich all das nicht wert, vielleicht weil ich von einem Organismus der Drohnen usw. profitierte. Und ich denke an das Triptychon “Gesundheit – Lebensqualität – Bildung” und befürchte, dass ich – die immer verfolgte, kritisch zu denken – zu einer reaktionären Linken werde, weil auch deren Zitate üblicherweise drei Worte sind. Und ich, die Naive, überdenke es politisch, überdenke es wirtschaftlich ... und bin verwirrt, wo ich falsch lag? Wie es scheint, war ich gierig, eine Ideologin und eine Träumerin.


6.19.2013

Lügen und Wahrheiten: Eine Antwort an Premierminister Antonis Samaras

Faktisch in einer Art Nacht- und Nebelaktion hat Griechenlands Premier das öffentlich-rechtliche Fernsehen abschalten lassen. Einen Grund sehen Griechen und ihre Freunde in einem Eintrag der Troika ins Hausaufgabenheft des willigen Samaras. Der öffentliche >Sektor Grichenalnds soll 2013 um weittere 4000 Stellen schrumpfen. Das aber ist nur möglich, wenn die 2700 Beschäftigten des ERT rausschmeißt. Wie dem auch sei, Samaras selbsherrlicher Akt hat Masenproteste ausgelöst und auch sehr individuelle. Beispielsweise den Protest von Giorgos Kogiannis, Journalist und ehemaliger Nachrichten-Direktor des ERT. Für uns Nichtgriechen, aber befreundete Menschen sehr aufschlussreich:

 Herr Premierminister, Ich las mit besonderer Aufmerksamkeit Ihren Artikel in der Zeitung “Kathimerini” und fragte mich: Warum wurden Sie plötzlich dermaßen hart zu Ihren “eigenen Kindern”, denen sie seit einem Jahr “in blanko” die ERT überlassen haben?

Sie fragen, Herr Premierminister, “Kann man Reformen machen, ohne diejenigen zu stören, die es sich bequem gemacht haben?”
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf jene, die entweder Sie selbst oder ihre Wegbegleiter und Regierungspartner untergebracht haben. Sie beziehen sich offensichtlich auf die 30 – in ihrer Mehrheit fürs Nichtstun bezahlten – Sonderberater und Bediensteten in Sonderpositionen, die Sie bereits ab dem ersten Tag Ihres Amtsantritts bei der ERT einstellten. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf Ihren Trauzeugen Herrn Giorgos Antoniou, dem Sie eine Stelle mit monatlichen Bezügen von 3.500 Euro verschafften. Ich nehme an, Sie beziehen sich ebenfalls auf den Trauzeugen des Direktors Ihrer Pressestelle Herrn Giorgos Mouroutis, den Herrn Menelaos Sevastiadis, der ebenfalls 3.500 Euro im Monat erhält. Ich nehme an, Sie beziehen sich auch auf die Landsmännin ihres für die Presse zuständigen Ministers Herrn Simos Kedikoglou und Kandidatin – mal mit der PASOK [1]-Partei und mal mit der ND – Frau Matina Retsa, die mit 3.000 Euro im Monat entlohnt wird. Die in Rede stehende Dame ist bei der ERT, von der sie bezahlt wird, niemals aufgetaucht und hebt einfach nur das persönliche Telefon des Herrn Kedokoglou ab, wenn man ihn anruft. Ich nehme an, dass Sie sich ebenfalls auf den – zufälligerweise? – aus Messinien stammenden Herrn Stavros Ikonomopoulos, der mit 3.500 Euro pro Monat entlohnt wird. Ich nehme sich an, Sie beziehen sich auf den Herrn Manousos Kampanelis, von Beruf Sportlehrer, – ebenfalls zufälligerweise? – aus Euböa stammend und Parteifunktionär des Herrn Kedikoglou, den Sie als Leiter des Büros des geschäftsführenden Vorstands der ERT mit einem monatlichen Gehalt von 3.500 Euro einsetzten. Offensichtlich wurde jemand benötigt, der das “Auge” und das “Ohr” des Ministers in der Unternehmensleitung ist … .

 Sie fragen, Herr Premierminister, ob “man von den Menschen verlangen kann, zuzuschauen wie die um ihn herum Bollwerke der Intransparenz und der Korruption unbehelligt bleiben?”. Ich denke, Sie beziehen sich auf die Meldungen, welche Kollegen von mir – als “Beschäftigte der ERT” unterzeichnend – bei dem Staatsanwalt und dem Inspektor der öffentlichen Verwaltung bezüglich der Handlungen der von Ihnen bei der ERT eingesetzten Leitung einreichten. Ich denke, Sie beziehen sich auf die 1 Million Euro im Jahr, welche die Sendung “Mesogion 13″ kostete, die inszeniert wurde, damit Frau Anthi Salagkoudi (Kandidatin mit der ND und Tochter eines ehemaligen Ministers Ihrer Partei) ein Podium findet, um sich auszudrücken. Aber auch, damit auch andere Verwandte Ihrer Funktionäre bei der ERT untergebracht werden. Ist es ein Zufall, dass die Rechtsstelle der ERT sich weigerte, den Vertrag mit der Produktionsgesellschaft der in Rede stehenden Sendung zu unterzeichnen, da sie urteilte, dass der Vertrag hinsichtlich der Interessen des öffentlichen Fernsehens “kolonialistisch” war? Autor des Vertrags war der Leiter des Büros des Generaldirektors für Information, Herrn Ämilios Liatsos. Sie sagen, Herr Premierministers, dass “der Staatsanwalt für Korruption eine Untersuchung anordnete” und “bezüglich der sündigen ERT bald die Masken fallen werden”. Offensichtlich beziehen Sie sich beispielsweise auf den Fall der Sendung “EPTA”, in dem der Staatsanwaltschaft bereits wegen Identitätsraubs eines Chefredakteurs ermittelt. Es ist der Fall, in dem Herr Liatsos einen mit ihm befreundeten pensionierten Journalisten einstellte, damit dieser jedoch nicht seine Rente verliert, erscheint in dem Vertrag als Beschäftigter der ERT sein Sohn, der jedoch … beim Militär ist.
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf den Fall einer ebenfalls bekannten Eigentümerin einer Produktionsgesellschaft mit zwei Sendungen bei der ERT, die es schaffte, wegen ihrer Beziehungen zu Ihren Mitarbeitern im Megaro Maximou durchzusetzen, dass ihr Sohn als Koordinator der Abteilung eingesetzt wird, die darüber entscheidet, welches Programm das öffentliche Fernsehen spielen wird. Falls Sie es nicht verstanden haben, der Sohn traf Entscheidungen und die Mutter führte sie aus.

Sie sagen, Herr Premierminister, “das griechische Volk habe Recht, wenn es sich frage: Haben Sie den politischen Willen, sich mit den Mächtigen und mit den offensichtlichen Zentren der Verschwendung anzulegen? Oder sind Sie von der selben Sorte?”
Offensichtlich beziehen Sie sich auf die gemischten Produktionen, welche die vorherige Leitung aus Gründen der Transparenz abgeschafft hatte und die unter Ihrer Regierung massenweise wiederkamen. Die Kosten dieser von Ihnen angeführten gemischten – und externen – Produktionen übersteigen 35 Millionen Euro im Jahr. Sie sagen, Herr Premierminister, “die Privilegien bei der ERT waren gut geschützt und die Intransparenz allgemein verbreitet”. Von Intransparenz sprechend nehme ich an, dass Sie sich auf den Parcours beziehen, den – immer unter Ihrer Regierung – den jede Produktionsfirma durchlief, um mit der ERT zusammenzuarbeiten. Zuerst wendete sie sich an das Büro des Direktors des zuständigen Ministers Simos Kedikglou, und wenn sie grünes Licht erhielt, reichte sie im weiteren Verlauf ihr Angebot bei dem öffentlichen Fernsehen ein. Damit das System abgesichert wird, war der Präsident des Ausschusses, der die Produktionen genehmigte, Ihr Trauzeuge Herr Giorgos Antoniou (ebenfalls ein Zufall …?).

Sie sagen, Herr Premierminister: “Wir stehen nicht im Streit mit den Beschäftigten der ERT. Etliche von ihnen werden bei dem neuen Träger wieder eingestellt werden. Aber diesmal mit Leistungskriterien.”
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf Kriterien analog zu denen, die Sie für die Einstellung z. B. des Generaldirektors für Information Herrn Ämilios Liatsos oder der Moderatorin Frau Anthi Salagkoudi heranzogen, mit den bekannten objektiven Qualifikationen und der aus dem Ergebnis beurteilten beruflichen Leistung.

Sie bezeichnen die ERT als “gegängelt”, Herr Premierminister.
Offensichtlich beziehen Sie sich auf die Bemühungen der von Ihnen eingestellten Mensche, die ERT in ein absolutes Partei- / Regierungssprachrohr umzuwandeln. Charakteristisches Beispiel sind die unverhohlenen Anweisungen bei 20-Personen-Konferenzen, welche Herr Liatsos telefonisch von dem Leiter Ihrer Pressestelle Herrn Mpouroutis darüber erhielt, wann er Sondernachrichten über Ihre Aktivitäten schalten sollte. Außerdem ein alter Mangel Ihrer Partei. Ich erlebte ihn auch selbst vor den Wahlen, als Herr Mouroutis mich sowohl telefonisch als auch per Internet bedrohte und forderte, dass er die Reihenfolge durchsetzen werde, mit der die Themen der Nachrichtensendungen gespielt werden. Und weil ich mich weigerte und mich widersetzte, bezahlte ich dafür mit meiner Absetzung, kaum nachdem Sie die Regierungsführung antraten.

Sie bezeichnen die ERT als “gering geschätzt”, Herr Premierminister.
Sie beziehen sich offensichtlich auf die Geringschätzung, in welche die von Ihnen eingesetzte Leitung die ERT führte. Sie übernahm die ERT nach ihrem beispiellosen Zuschauerquotenrekord am Abend der Wahlen im Juni, und innerhalb eines Jahres führte sie die ERT mittels der Durchsetzung der Parteiherrschaft und Regierungskontrolle zu Quoten der Größenordnung von 4% (Haupt-Nachrichtensendung) Ich erinnere daran, dass die Zuschauerquote der Hauptnachrichtensendung bei Übernahme der ERT durch unsere Funktionäre 9,5% betrug (Daten der AGB). Am Wahlabend wiederum lag die durchschnittliche Zuschauerquote mit 18,5% eindeutig an erster Stelle im Vergleich mit allen privaten Kanälen.

Und noch etwas, was Sie, Herr Premierminister, – zufällig? – nicht anführten.
Als die von Ihnen eingesetzte Leitung die ERT übernahm, hatte sie die Bilanz für 2011 mit Gewinnen von 57 Millionen Euro abgeschlossen, gegenüber Gewinnen von 34 Millionen Euro im Jahr 2010 und Verlusten von 9 Millionen Euro im Jahr 2009. Sie bekamen Appetit und stahlen ihr 75 Millionen Euro, die Sie dem LAIGE bereitstellten. Trotz allem wird die ERT auch für 2012 mit einem gewinn von 15 Millionen Euro abschließen. Hätten Sie Ihr also nicht die 75 Millionen Euro gestohlen, hätten ihre Gewinne 90 Millionen Euro erreicht. Schließlich sagen Sie, Herr Premierminister, “wir müssen einen modernen und gesunden Träger schaffen”. Schlossen Sie deswegen die ERT mit ihrer Schließung von der Ausschreibung für die Überlassung von Netzen zur Verteilung des digitalen TV-Signals im Land aus? Da es die ERT auf Ihre Entscheidung hin nicht mehr gibt, wird der einzige Bewerber die DIGEA sein, die den Herren Vardiogiannis, Mpompolas, Psycharis, Kyriakou, Alafouzos und Kontominas gehört. Zufälliges zusammentreffen? Ihre Antworten, Herr Premierminister, zu all diesem wären von besonderem Interesse.

Giorgos Kogiannis, Journalist und ehemaliger Nachrichten-Direktor der ERT
(Quelle: TVXS [2])

6.16.2013

Hilfe, Deutschland will die junge Generation retten!

Trotz der explodierenden Jugendarbeitslosigkeit in Europa – mit Griechenland an der Spitze – existiert kein ernsthaftes Konzept, dieser tickenden Zeitbombe zu begegnen.
Nachdem sie Griechenland, Portugal, Irland und Zypern “gerettet” haben, werden die Deutschen nun auch die jungen Griechen “retten”. Wie sie dies tun werden? Na, natürlich mit 6 Mrd. Euro (ach ja, und einer Reihe von Gipfelkonferenzen, Tourneen und wehleidigen Erklärungen)!
Es reichte uns nicht das leere Geschwätz, das wir jeden Tag im Rahmen der sich in vollem Gang befindlichen Aktion “Optimismus” hören, nun eilen sich die unterworfenen Führungen des ausgeschalteten europäischen Südens mit der Zunge auf dem Boden auch noch, das Knöchlein zu schnappen, welches ihnen Berlin zur … (angeblichen) Bewältigung der Jugendarbeitslosigkeit zuwirft, und es zur “Flagge” der neuen uns dämmernden Epoche – Gott stehe uns bei – zu machen.

Das neue “gesellschaftlich sensible” Profil Berlins

Wohin man sich auch dreht hört man seit einigen Tagen über die Schaffung einer “Front” gegen die Arbeitslosigkeit (23,6% bei den jungen Leuten in der EU), über “Abkommen”, welche die Beschäftigung der jungen Leute verstärken werden, über “Mittel”, die für diesen Zweck bereitgestellt werden und über … die “Problematik” Schäubles, der fürchtet – hört, hört! -, das “europäische Gesellschaftsmodell” könne verloren gehen.
Wir sprechen von einer Ungeheuerlichkeit. Die “Kampagne” zur Rettung der neuen Generation, die sich in Wirklichkeit in eine übliche kommunikative “Charme-Offensive” (im Vorliegenden von Seite Berlins) einordnet, beruht offiziell auf den folgenden Säulen: Erleichterung des Zugangs der kleinen und mittleren Unternehmen zu Krediten (damit sie – angeblich – junge Leute einstellen), Entwicklung der Ausbildung (weil das, was den jungen Leuten heute fehlt, noch etwas mehr unbezahlte – diesmal legale – Beschäftigung ist) und geographische Mobilität (also Verstärkung des bereits heute beobachteten für den Süden katastrophalen Phänomens: der Massenauswanderung der jungen Wissenschaftler in den europäischen Norden).
Natürlich wird die E.U. auch in die Tasche greifen und mittels von “Programmen” den absurden Betrag von 6 Mrd. Euro geben … mit dem sie die Zuversicht (?) hegt, den … 7,5 Mio. jungen Arbeitslosen eine Lösung zu bieten. Soll man weinen oder lachen?
Zur Forcierung des genialen “Rettungsplans” für die junge Generation und zum Aufbau des “gesellschaftlich sensiblen” Profils Berlins (und seiner abhängigen Verbündeten) hat die Kanzlerin ihre Maßnahmen getroffen: Sie hat die Arbeitsministerin in der Rolle des “Klinkenputzers” von einem bis zum anderen Ende der europäischen Peripherie von der Leine gelassen, um von den guten Vorsätzen der Deutschen zu überzeugen. Ursula von der Leyen besuchte Paris, Madrid, Neapel, Lissabon, und es wird erwartet, dass sie auch in Griechenland auf einen Sprung vorbeikommt, um über den “neuen Deal” zur Beschäftigung der jungen Leute im Alter von 15 – 25 Jahren zu berichten … . In Spanien und Portugal fehlte es auch nicht an den medialen Fiestas rund um die “bilateralen Vereinbarungen” über den “Austausch von Auszubildenden” (also wirklich, das hat die Menschen gerettet).
Im selben Moment gibt Angela Merkel bekannt, mit Frankreich und Italien eine “gemeinsame Front” zur “Rettung” der 7,5 Mio. jungen Arbeitslosen in Europa zu schaffen … . Was sie tun werden? Das wissen noch nicht einmal sie selbst! Sie werden – wird gesagt – es im Juni 2013 bei der Gipfelkonferenz erörtern, zu der sie sich mit ihren … Notizen einstellen werden. Jetzt, wo ihnen klar wurde, dass sie ein Problem haben, werden sie ein anfängliches “Brainstorming” machen, ganz einfach um zu sehen, wo sie sich befinden.
Damit das neue von Berlin an den Mann gebrachte Bild “ankommt”, wird Berlin schließlich sicherstellen müssen, dass kein “würdiger” Rivale in Erscheinung tritt um die Flagge der “sozialen Sensibilität” höher als die eigene zu erheben. Angesichts der Tatsache, dass die Führungen des Südens sich als unfähig – und unwillig – erwiesen haben, eine gemeinsame Front zu bilden, ist die einzige “Sorge”, dass möglicherweise Francois Hollande, der verzweifelt einen Anstieg seiner Popularitätsquoten benötigt, den “Revolutionär” zu spielen wagen wird. So besuchte Merkel Paris, damit vor der Konferenz “die Dinge in eine Reihe gebracht werden”. Außerdem hatte den Boden für den Ausverkauf Hollandes die Kommission vorbereitet, indem sie von Frankreich in Gegenleistung für eine zweijährige Verlängerung der volkswirtschaftlichen Angleichung 6 Reformen forderte – auch wenn Paris heulen mag, dass angeblich “Brüssel uns nicht sagen wird, was wir tun werden”. Brüssel mag es ihnen nicht sagen … aber Berlin?

Also sprach Schäuble

Der Misserfolg im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit könnte Europa zur Auflösung bringen“, gestand Schäuble vor wenigen Tagen ein. Na und? Der deutsche Finanzminister versucht es, jedoch kann er sich nicht vor sich selbst verstecken. Außerdem warnte er unmittelbar danach, “den jungen Leuten dürfen keine Versprechen gemacht werden, die langfristig nicht einzuhalten sind“. “Seien wir aufrichtig“, endete er, “es gibt keinen großen Plan“. Leider, wir sehen es.
(Quelle: To Pontiki)
http://www.griechenland-blog.gr/2013/06/hilfe-deutschland-will-die-junge-generation-retten/15027/