Die KfW-Bank soll laut "Bild" die dümmste Bank Deutschlands sein. Da könnte schon was dran sein. Denn wer überweist denn einer anderen Bank, die gerade Insolvenz angemeldet hat, auf die schnelle noch 300 Milllionen Euro? Dumm, stimmts? Die gehören bestraft, die KfW-Manager! Oder noch besser wäre es, so Jürgen Koppelin von der FDP, die KfW-Bank überhaupt zu privatisieren. Und damit wir das auch wirklich glauben, dürfen in ARD und ZDF sogenannte Finanzfachleute gleich reihenweise ihre "Erkentnnisse" ausbreiten. Der Staat dürfe überhaupt keine Bank haben, weil er die Bürger über ihre Steuern zu Eignern mache, obwohl die das möglicherweise gar nicht wollten. Zweitens habe die IKB-Pleite (IKB war eine Tochter der Kfw und verspekulierte sich am US-Immobilienmarkt) bewiesen, dass der Staat bzw. seine Bank nicht mit Geld umgehen könne. (Die 300-Millionen-Überweisung an Lehmann Bros. bestätigt das scheinbar). Alles Blödsinn bis auf eines: Die Kfw muss sich auf sein Kerngeschäft im Land konzentrieren und darf nicht unter die Zocker gehen.
Sollten wir die KfW tatsächlich privatisieren? Eigentlich nicht, bloß die Gelegenheit ist eben günstig. So ein propagandistisches Eigentor schießt die KfW nicht alle Tage. Sollten wir die KfW nicht vielleicht trotzdem . . ?
Nein. Denn selbst wenn, wen möchten Sie die Bank denn anvertrauen? Den Ackermanns dieser Welt, die gerade dabei sind Milliarden über Milliarden zu verbrennen. Wobei ich gerade drüber nachdenke, welche Rolle 300 oder 600 Millionen fälschlicherweise an Lehmann Bros. überwiesene Euro in dem ganzen Zirkus aus Pleiten, Verstaatlichungen, "Rettungskäufen" überhaupt spielen. Damit Sie mich nicht falsch verstehen, es ist mehr als ärgerlich, wenn KfW-Bänker sich einen derart großen Schnitzer leisten. Die 300 Millionen noch nicht einmal fest stehender Verlust bleiben im Vergleich zu den Schadenssumen aus der zusammenbrechenden kapitalistischen Finanzwelt (ein Ende auch für Europa ist längst nicht abzusehen) ein Sümmchen aus der Portokasse.
Was zu beweisen wäre.
3. April: "Erst diese Woche meldeten UBS, Deutsche Bank und WestLB neue Verluste. Weitere werden folgen. Trotz aller Konjunktur- und Stützungsprogramme, Verstaatlichungen, Milliardengarantien aus Steuermitteln für gestrauchelte deutsche
Kleinbanken. Denn als Milliardenposten in den Büchern der Banken geführte Papiere sind zum jetzigen Zeitpunk nichts wert, weil nicht am Markt realisierbar. Insofern
sind es Buchungstricks, die aus aktuellen Totalverlusten – der IWF spricht von 600 Milliarden Dollar, andere von bis zu 1,5 Billionen – noch einigermaßen erträgliche
Quartalsbilanzen der Geldhäuser machen. Allein die deutschen Banken sollen noch Risiken von 200 Milliarden Euro in den Büchern haben. (Quelle: Junge Welt)
16. September: "Allein die Fed stellte 50
Milliarden Dollar zusätzlich zur Verfügung. Und die Europäische
Zentralbank (EZB) pumpte am Dienstag 70 Milliarden Euro in den
Markt - mehr als doppelt so viel wie am Montag, als der
Zusammenbruch von Lehman Brothers die Finanzwelt erschütterte. (Quelle: "boerse.ard.de") Und das wird bis auf weiteres munter so weitergehen.