Heinz-Wilhelm Bertram
Die Spannung steigt mit jedem Tag: Am kommenden Sonntag, 7. Juni, will Tatjana Festerling (51, parteilos) als Einzelkandidatin Oberbürgermeisterin von Dresden werden. Das Delikate: Die gebürtige Hamburgerin kommt mitten aus der Bürgerbewegung »PEGIDA«. Deren Gründer und Chef Lutz Bachmann zeigt sich alles andere als bescheiden: »Wir haben in Dresden die einmalige Chance, ein Signal an ganz Europa zu senden.«
Dresden, so Bachmann, könnte damit »Vorreiter eines Umbruchs werden, der seinesgleichen sucht«. Die »Freiheits- und Widerstandsbewegung«, wie er sie gerne nennt, habe die Möglichkeit, »einen mächtigen Nagel in die Achillesferse der etablierten Volksverräter und der Blockflötenparteien zu schlagen, wenn ihr alle am 7. Juni unsere Kandidatin Tatjana Festerling zur Bürgermeisterin wählt«. So rief er es den Teilnehmern des 27. PEGIDA-Spaziergangs am 18. Mai zu.
Die Kandidatin selbst sagt: »Diese OB-Wahl ist ein Volksentscheid« mit dem Potenzial, Deutschland aus der Lethargie zu holen. Von vielen Dresdnern habe sie immer wieder die Aussage gehört: »Für diese Scheiße sind wir 1989 nicht auf die Straße gegangen und haben unser Leben riskiert.«
Entsprechend gehe es bei dieser Wahl um viel mehr als nur um Dresden: »Es geht darum, festzustellen, ob die Steuerzahler, Väter und Mütter, gegen die Kaste der neuen Feudalherren noch ein Zeichen setzen können oder nicht.«
Viele Pegidianer verteilten über 100 000 Flyer
Über 100 000 Flyer haben die Pegidianer in den vergangenen Wochen in Dresden verteilt. Die Planung verlief generalstabsmäßig. An der Rückwand des PEGIDA-Sprecherwagens befand sich ein überdimensionaler Stadtplan, in den die Freiwilligen ihre Verteilungsgebiete eintrugen.
Auch die Standorte der über 4000 Wahlplakate mit dem Konterfei Festerlings wurden hier eingetragen. Dies garantierte eine flächendeckende Bewerbung. Außerdem wurden Tausende Festerling-Postkarten zur OB-Wahl gedruckt. In den verbleibenden Tagen sollen noch einmal ein Riesenbatzen Werbemittel wie Flyer verteilt und Großbanner aufgehängt werden. Die finanziellen Mittel hierzu kamen von Sponsoren. Einer aus ihrem Kreis stellte ein Aufsehen erregendes PR-Fahrzeug mit großer Werbefläche zur Verfügung.
Vor allem die Nichtwähler möchte Bachmann mobilisieren. »Denn jeder, der nicht wählt, stimmt für Rot-Rot-Grün.« Die Umfragewerte für Festerling klettern, was, so Bachmann, den etablierten Politikern bereits »die Schweißperlen auf die Stirne« treibe.
Kein einziges Interview für die Lügenmedien
Den einigen deutschen Lügenmedien gibt Festerling seit Monaten kein Interview. Die Berichterstattung sei grundsätzlich negativ. Bachmann formuliert es wie ein Zimmermann: »In den Berichten über PEGIDA wird gelogen, dass sich die Balken biegen.«
Quelle: Kopp aktuell