Syrische Chemiewaffen werden auch in Deutschland vernichtet, plärrt "radioeins" aus dem Lautsprecher hinter mir und macht außerdem Hektik mit der Meldung über einen Flugzeugabsturz irgendwo vor der vietnamesischen Küste in den vergangenen 24 Stunden.
Aber zurück zu den Chemiewaffen. Deutschland? Deutschland! Wieso machen wir das? Um der Wirtschaft zu ihrem Recht zu verhelfen? Und ist es möglich, Sarin wieder so in seine einzelnen chemischen Komponenten zu zerlegen und zu sichern, dass die herstellende Industrie sie demnächst in ein anderes Spannungsgebiet - sagen wir mal in die Ukraine - liefern können, möglichst morgen schon?
"Deutschland hat Syrien in den Jahren 2002 bis 2006 Chemikalien geliefert, die auch zur Herstellung von Chemiewaffen geeignet sind. Dies geht aus einer Antwort des zuständigen Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Partei „Die Linke“ hervor. In den Jahren 2002 und 2003 wurden demnach fast 40 Tonnen geliefert, 2005 und 2006 mehr als 97 Tonnen. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte am Mittwoch in Berlin, die Exporte beträfen „einen Zeitraum vor meiner Regierungsverantwortung“. . . . , berichtete die FAZ am 18.09.2013. Selbstverständlich will die deutsche chemische Industrie jetzt diese einzelnen Bestandteile zurück.
Und damit zurück zu "radioeins" (Ich habe meine Lautsprecherboxen vorsichtshalber in Schüsseln gesetzt. Sie wissen schon . . . geistiger Dünnschiss ist auch fast ne Chemiewaffe!)