Trotz der explodierenden Jugendarbeitslosigkeit in Europa – mit Griechenland an der Spitze – existiert kein ernsthaftes Konzept, dieser tickenden Zeitbombe zu begegnen.
Nachdem sie Griechenland, Portugal, Irland und Zypern “gerettet” haben, werden die Deutschen nun auch die jungen Griechen “retten”. Wie sie dies tun werden? Na, natürlich mit 6 Mrd. Euro (ach ja, und einer Reihe von Gipfelkonferenzen, Tourneen und wehleidigen Erklärungen)!
Es reichte uns nicht das leere Geschwätz, das wir jeden Tag im Rahmen der sich in vollem Gang befindlichen Aktion “Optimismus” hören, nun eilen sich die unterworfenen Führungen des ausgeschalteten europäischen Südens mit der Zunge auf dem Boden auch noch, das Knöchlein zu schnappen, welches ihnen Berlin zur … (angeblichen) Bewältigung der Jugendarbeitslosigkeit zuwirft, und es zur “Flagge” der neuen uns dämmernden Epoche – Gott stehe uns bei – zu machen.
Das neue “gesellschaftlich sensible” Profil Berlins
Wohin man sich auch dreht hört man seit einigen Tagen über die Schaffung einer “Front” gegen die Arbeitslosigkeit (23,6% bei den jungen Leuten in der EU), über “Abkommen”, welche die Beschäftigung der jungen Leute verstärken werden, über “Mittel”, die für diesen Zweck bereitgestellt werden und über … die “Problematik” Schäubles, der fürchtet – hört, hört! -, das “europäische Gesellschaftsmodell” könne verloren gehen.
Wir sprechen von einer Ungeheuerlichkeit. Die “Kampagne” zur Rettung der neuen Generation, die sich in Wirklichkeit in eine übliche kommunikative “Charme-Offensive” (im Vorliegenden von Seite Berlins) einordnet, beruht offiziell auf den folgenden Säulen: Erleichterung des Zugangs der kleinen und mittleren Unternehmen zu Krediten (damit sie – angeblich – junge Leute einstellen), Entwicklung der Ausbildung (weil das, was den jungen Leuten heute fehlt, noch etwas mehr unbezahlte – diesmal legale – Beschäftigung ist) und geographische Mobilität (also Verstärkung des bereits heute beobachteten für den Süden katastrophalen Phänomens: der Massenauswanderung der jungen Wissenschaftler in den europäischen Norden).
Natürlich wird die E.U. auch in die Tasche greifen und mittels von “Programmen” den absurden Betrag von 6 Mrd. Euro geben … mit dem sie die Zuversicht (?) hegt, den … 7,5 Mio. jungen Arbeitslosen eine Lösung zu bieten. Soll man weinen oder lachen?
Zur Forcierung des genialen “Rettungsplans” für die junge Generation und zum Aufbau des “gesellschaftlich sensiblen” Profils Berlins (und seiner abhängigen Verbündeten) hat die Kanzlerin ihre Maßnahmen getroffen: Sie hat die Arbeitsministerin in der Rolle des “Klinkenputzers” von einem bis zum anderen Ende der europäischen Peripherie von der Leine gelassen, um von den guten Vorsätzen der Deutschen zu überzeugen. Ursula von der Leyen besuchte Paris, Madrid, Neapel, Lissabon, und es wird erwartet, dass sie auch in Griechenland auf einen Sprung vorbeikommt, um über den “neuen Deal” zur Beschäftigung der jungen Leute im Alter von 15 – 25 Jahren zu berichten … . In Spanien und Portugal fehlte es auch nicht an den medialen Fiestas rund um die “bilateralen Vereinbarungen” über den “Austausch von Auszubildenden” (also wirklich, das hat die Menschen gerettet).
Im selben Moment gibt Angela Merkel bekannt, mit Frankreich und Italien eine “gemeinsame Front” zur “Rettung” der 7,5 Mio. jungen Arbeitslosen in Europa zu schaffen … . Was sie tun werden? Das wissen noch nicht einmal sie selbst! Sie werden – wird gesagt – es im Juni 2013 bei der Gipfelkonferenz erörtern, zu der sie sich mit ihren … Notizen einstellen werden. Jetzt, wo ihnen klar wurde, dass sie ein Problem haben, werden sie ein anfängliches “Brainstorming” machen, ganz einfach um zu sehen, wo sie sich befinden.
Damit das neue von Berlin an den Mann gebrachte Bild “ankommt”, wird Berlin schließlich sicherstellen müssen, dass kein “würdiger” Rivale in Erscheinung tritt um die Flagge der “sozialen Sensibilität” höher als die eigene zu erheben. Angesichts der Tatsache, dass die Führungen des Südens sich als unfähig – und unwillig – erwiesen haben, eine gemeinsame Front zu bilden, ist die einzige “Sorge”, dass möglicherweise Francois Hollande, der verzweifelt einen Anstieg seiner Popularitätsquoten benötigt, den “Revolutionär” zu spielen wagen wird. So besuchte Merkel Paris, damit vor der Konferenz “die Dinge in eine Reihe gebracht werden”. Außerdem hatte den Boden für den Ausverkauf Hollandes die Kommission vorbereitet, indem sie von Frankreich in Gegenleistung für eine zweijährige Verlängerung der volkswirtschaftlichen Angleichung 6 Reformen forderte – auch wenn Paris heulen mag, dass angeblich “Brüssel uns nicht sagen wird, was wir tun werden”. Brüssel mag es ihnen nicht sagen … aber Berlin?
Also sprach Schäuble
“Der Misserfolg im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit könnte Europa zur Auflösung bringen“, gestand Schäuble vor wenigen Tagen ein. Na und? Der deutsche Finanzminister versucht es, jedoch kann er sich nicht vor sich selbst verstecken. Außerdem warnte er unmittelbar danach, “den jungen Leuten dürfen keine Versprechen gemacht werden, die langfristig nicht einzuhalten sind“. “Seien wir aufrichtig“, endete er, “es gibt keinen großen Plan“. Leider, wir sehen es.
(Quelle: To Pontiki)
http://www.griechenland-blog.gr/2013/06/hilfe-deutschland-will-die-junge-generation-retten/15027/
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