"Ich zeig dir mal das Haus", meint Schäuble zu Jung, rast aber zunächst in das Speisezimmer. Eine Tafel ist gedeckt, etwas üppiger als sonst, denn sonst ist Frau Schäuble ja für die Welthungerhilfe tätig. Kurz vor der Tafel geht Schäuble in die Eisen. Aber er hat Pech. Er schiebt den Teppich vor sich her und die Tafel, die drauf steht und prallt mit dem ganzen Gesumms gegen die Wand. Hinter der Gardine, die er auch erwischt hat, ist ein tiefes Seufzen zu hören. Es ist einer von den zehn, die sonst an der Decke kleben. "Hm, zur falschen Zeit am falschen Ort" merkt Schäuble an, packt sich ein Tablett auf die Knie und nimmt von allem, was auf dem Tisch durcheinander gekullert ist, eine Probe. Dann wirft er den Rückwärtsgang ein, dreht fast auf der Stelle. "Spring rein, Franzl", ruft er, knallt den Vorwärtsgang rein und jagt über eine Rampe abwärts in Richtung Keller. Und wieder hat er zuviel Tempo drauf. In einer Linkskurve überfährt er den mit der Bazooka. "Schiit", sagt Schäuble und zu Jung gewandt: "Mach den beiden mal ein schönes Militärbegräbnis auf unserem schönen neuen Soldatenfriedhof".
Hinter einer Tür ist ein großer Raum, in dem großen Raum ein großer Schrank mit einer großen Tür. Mit qietschenden Reifen stoppt Schäuble vor der Schranktür und tippt einen Geheimcode in ein Geheimcodeschloss, worauf sich die Tür langsam öffnet. Das Ganze ist gemacht wie ein Triptichon. Links und rechts auf den Türflügeln sitzen jeweils zwölf arabische Jungfrauen und in der Mitte lungert ein bärtiger Mann. Jung schreit auf vor Entsetzen: "Luftangrrriiif!" Der Mann im Schrank ist Bin Laden. "Der ist bloß virtuell" beruhigt Schäuble seinen Freund. "Habe ich von Codoleeza Rice. Die hat, glaub ich, ein Dutzend von dem in ihrem Schrank im Weißen Haus".
Bin Laden soll das das Zeug vom Tablett aufessen, will aber die Schweinshaxe nicht. "bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt" droht Schäuble. "Binni, friss oder ich lösch dich", droht er weiter. Als Bin Laden beginnt, auf der Haxe rumzukauen, zucken plötzlich Blitzlichter von überall her. Hinter spanischen Wänden hervor stürmt eine Horde kumpaner Pressefotografen. Den Rest kann man sich ausmalen: "Bin Laden bei einer Schweinehaxe! - Sieht so ein Muslim-Vorbild aus?" (Stern), "Bin Laden sprengt Schwein in die Luft und grillt sich Haxe mit Flammenwerfer" (BILD) wird morgen in den Blättern stehen. Und im Fernsehen wird Susanne " Trompete vom Lerchenberg" Conrad die Muslime bedauern: Stellen Sie sich mal vor, liebe Zuschauer. Bin Laden galt den Muslimen bislang als ihr Zeigefinger in der Nase der aufgeklärten westlichen Welt. Was mögen sie nun denken, angesichts der unfassbaren Tatsache, dass ihr Anführer sie möglicherweise über Jahre mit Schweinefleisch betrogen hat. Einer der es genau weiß, ist unser Schweine- und Terrorismusexperte Hubertus Schleim. Herr Schleim . . .
Medien, Zeitgeschichte, Aktuelles, Nachrichten, Journalismus, News, Satire, Literatur, Politik, Soziales
9.22.2007
Neulich bei Schäubles unterm Bett (1)
Behutsam senkt sich der Schleier der Dämmerung über Deutschland. Auch über Gengenbach, wo Schäubles wohnen. Und dort wie überall gehen die ersten Lichter an. "Gleich komm Jungs", ruft Wolfgang Schäuble. "Ischweiß, ichschweiß, ischt alles fertik", antwortet Ingeborg aus der Küche.
Und wie zur Bestätigung klingelt es an der Haustür. 20 der 30 GSG-9-Beamten gehen sofort in den Zimmern visavi der Diele in Stellung. Aus einer Tür ragt eine Bazooka. Der Mann dahinter wird von Schäuble zurechtgewiesen. "Machen Sie das absichtlich? Ich werde mir gleich mal ihren Computer vornehmen lassen. Wo bleibt denn da die Geheimhaltung!" Die restlichen zehn Beamten kleben in ihren schwarzen Kampfanzügen gut getarnt an der weißen Zimmerdecke.
Herr und Frau Jung treten in die Diele. Obwohl die DNA stimmt, kommt Frau Jung nicht am Iris-Scanner vorbei. Das Gerät erkennt die Iris der guten Frau nicht und damit sei es "nicht Frau Jung", meldet der Scanner mit blecherner Automatenstimme. In den Zimmern gegenüber der Diele hört man, wie die Schlösser von automatischen Waffen gespannt werden. Der mit der Bazooka nestelt eine Handgranate vom Gürtel. Schäuble kriegt´s mit und flüstert dem Mann etwas zu, was wie "Hindukusch" klingt. Franz-Josef Jung guckt seiner Frau in die Augen. Die haben gelbe Pupillen mit dem Extesy-Zeichen drauf. Er zischt nur "Blöde Kuh." Nachdem das Missverständnis also geklärt ist, fallen die zehn GSGneuner von der Decke und marschieren mit den anderen 20 laut "schwarzbraun bin auch ich, bin auch ich" singend ab, wahrscheinlich in ihr Geheimquartier.
Schäuble fährt seinen Gästen in seinem neuen atomgetriebenen, gepanzerten Rollstuhl entgegen. "Wow", sagt Jung gelb vor Neid. Schäuble wiegelt ab: "Ist ein Geschenk vom russischen Innenminister Nurgalijew", sagt er. "Schröder hat mir den mitgebracht, einen Uran-Gutschein für die nächsten tausend Jahre inklusive. Habe gehört, die Rollstühle hier werden in irgendeinem Gulag aus einem Stück gefeilt. Sieht vielleicht deshalb ein bissel aus wie Lenins Panzerauto von 1917 hä-äh hä-äh hä-äh!"
Dann gibt es einen Begrüßungstrunk, 80prozentigen Kuba-Rum aus Sto-Gramm-Gläsern. Frau Jung braucht was zum Nachspülen und nestelt aus ihrer Handtasche irgendeine Halbliterflasche. Von der Stubendecke fallen zehn GSGneuner und werfen Frau Jung zu Boden. Fünf fesseln sie (einer grapscht bloß), die anderen fünf bringen die Flasche nach draussen und der mit der Bazooka zerschiesst das Ding. Bumm. Darauf trinken die vier noch einen Rum.
Und wie zur Bestätigung klingelt es an der Haustür. 20 der 30 GSG-9-Beamten gehen sofort in den Zimmern visavi der Diele in Stellung. Aus einer Tür ragt eine Bazooka. Der Mann dahinter wird von Schäuble zurechtgewiesen. "Machen Sie das absichtlich? Ich werde mir gleich mal ihren Computer vornehmen lassen. Wo bleibt denn da die Geheimhaltung!" Die restlichen zehn Beamten kleben in ihren schwarzen Kampfanzügen gut getarnt an der weißen Zimmerdecke.
Herr und Frau Jung treten in die Diele. Obwohl die DNA stimmt, kommt Frau Jung nicht am Iris-Scanner vorbei. Das Gerät erkennt die Iris der guten Frau nicht und damit sei es "nicht Frau Jung", meldet der Scanner mit blecherner Automatenstimme. In den Zimmern gegenüber der Diele hört man, wie die Schlösser von automatischen Waffen gespannt werden. Der mit der Bazooka nestelt eine Handgranate vom Gürtel. Schäuble kriegt´s mit und flüstert dem Mann etwas zu, was wie "Hindukusch" klingt. Franz-Josef Jung guckt seiner Frau in die Augen. Die haben gelbe Pupillen mit dem Extesy-Zeichen drauf. Er zischt nur "Blöde Kuh." Nachdem das Missverständnis also geklärt ist, fallen die zehn GSGneuner von der Decke und marschieren mit den anderen 20 laut "schwarzbraun bin auch ich, bin auch ich" singend ab, wahrscheinlich in ihr Geheimquartier.
Schäuble fährt seinen Gästen in seinem neuen atomgetriebenen, gepanzerten Rollstuhl entgegen. "Wow", sagt Jung gelb vor Neid. Schäuble wiegelt ab: "Ist ein Geschenk vom russischen Innenminister Nurgalijew", sagt er. "Schröder hat mir den mitgebracht, einen Uran-Gutschein für die nächsten tausend Jahre inklusive. Habe gehört, die Rollstühle hier werden in irgendeinem Gulag aus einem Stück gefeilt. Sieht vielleicht deshalb ein bissel aus wie Lenins Panzerauto von 1917 hä-äh hä-äh hä-äh!"
Dann gibt es einen Begrüßungstrunk, 80prozentigen Kuba-Rum aus Sto-Gramm-Gläsern. Frau Jung braucht was zum Nachspülen und nestelt aus ihrer Handtasche irgendeine Halbliterflasche. Von der Stubendecke fallen zehn GSGneuner und werfen Frau Jung zu Boden. Fünf fesseln sie (einer grapscht bloß), die anderen fünf bringen die Flasche nach draussen und der mit der Bazooka zerschiesst das Ding. Bumm. Darauf trinken die vier noch einen Rum.
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