Seit zwei Tagen können sich die Öffentlich-rechtlichen vor Freude kaum noch halten. Grund: Obama (ein feiner Mensch, nicht?) will das umfassend völkerrechtswidrige Embargo gegen Kuba aufheben. Der lobendenden Wort für diesen Entschluss Obamas ist kein Ende abzusehen in den öffentlich-rechtlichen Meldungen. Dafür werden Castro-Brüder als eigen- wie böswillige Alleinherrscher betitelt.
Mag sein, dass die Aufhebung des Embargos und beispielsweise die Haftentlassung der "Cuban Five" aus der jahrelangen US-Haft tatsächlich zustande kommen. Mit einer menschlichen Geste Obamas oder der Amerikaner hat das überhaupt nichts zu tun, denn . . ..
Am 28. Oktober 2014 gab es bei der UN-Vollversammlung eine Abstimmung in eben dieser Sache - die Aufhebung des - ich wiederhole es nochmals - der völkerrechtswidrigen umfassenden Sanktionen gegen Kuba. 188 Länder stimmten für eine Aufhebung der rechtswidrigen Sanktionen der USA gegen Kuba. Es gab nur zwei (!) Gegenstimmen: USA und Israel. „Unterstützt“ wurden die beiden nur durch die Enthaltungen dreier kleiner Sandbänke: den Marshall-Inseln, Mikronesien und Palau.
Komplett, wahrheitsgemäß und dann absolut unpropagandistiach wäre die Berichterstattung über Omamas liebenswerte Geste dann auch in den Öffentlich-rechtlichen gewesen, wenn sie nicht schon schon wieder - aus propagandistischen Gründen - Wahrheiten verdreht hätten.