Medien, Zeitgeschichte, Aktuelles, Nachrichten, Journalismus, News, Satire, Literatur, Politik, Soziales
8.23.2013
Bild dir (irgend)eine Meinung
Meine Zeitung, na ja. Sie ist auch nicht mehr das was sie noch wie war. Heute verbreitet sie auf Seite 1 eine Nachricht (?) der dpa (Deutsche Propaganda Agentur) mit der Überschrift "Staatsfinanzen - Steuereinnahmen steigen". Und auf Seite 2 eine Meldung unter der Überchrift "Bund und Länder nehmen weniger Steuern ein". So ist für Klarheit gesorgt, oder?
8.22.2013
Etwas über kleinkriminelle Wespen
Abendbrot gibt's heute auf der Terrasse, sagt meine Frau. Ich lass sie machen, hat ja tatsächlich was für sich. Es ist ein schöner milder Abend, die bald untergehende Sonne strahlt uns an. "Oh", denke ich angesichts hauchdünn geschnittenem Schweinebraten. Im Munde wässerts, so freu ich mich auf den Genuss. Ähnliche "Gedanken" hatte wenig später wohl auch eine Wespe. Sie landete auf der letzten übriggebliebenen Scheibe Schweinebraten und begann sofort mit großem Körpereinsatz an dem Fleisch zu nagen. Meine Frau holte schon aus zum großen Befreiungsschlag. "Lass das" bat ich sie, stand auf, holte eine Untertasse und die angeknapperte Scheibe Fleisch da drauf und stellte sie in meine Nähe, so dass ich sie gut beobachten konnte.
Zwei Stunden später hatte das fleißige Tier schon ein Loch in der Größe einer Euro-Münze aus der Scheibe genagt und abstransportiert. Und das geht so: Die Wespe nagt im Halbkreis ein Stückchen Fleisch aus der Scheibe, formt es zu einer Kugel, klemmt sie zwischen den vier vorderen Beinen fest - und je nach Größe der Kugel fliegt sie entweder flott oder eben auch ziemlich schwerfällig davon. Drei Minuten später landet sie erneut auf der Untertasse und die Arbeit beginnt von vorn.
Über eine Stunde lang geht das gut. Dann kommen eine zweite, dann eine dritte und vierte und schließlich ein fünfte dazu. Die allerdings - obwohl noch genügend Schweinebraten vorhanden - attackiert zunächst mal alle anderen, verscheucht sie, bevor sie sich selbst auf das Schweinefleisch stürzt.
Iss ja wie bei den Menschen, denke ich, wie bei den Kleinkriminellen des kapitalistischen Wirtschaftssystem beispielsweise. Natürlich gehts bei den Menschen viel technischer zu. Sind ja keine Wespen schließlich. Bloß, wer hat das von wem gelernt? Die Wespe vom Menschen oder umgekehrt?
Zwei Stunden später hatte das fleißige Tier schon ein Loch in der Größe einer Euro-Münze aus der Scheibe genagt und abstransportiert. Und das geht so: Die Wespe nagt im Halbkreis ein Stückchen Fleisch aus der Scheibe, formt es zu einer Kugel, klemmt sie zwischen den vier vorderen Beinen fest - und je nach Größe der Kugel fliegt sie entweder flott oder eben auch ziemlich schwerfällig davon. Drei Minuten später landet sie erneut auf der Untertasse und die Arbeit beginnt von vorn.
Über eine Stunde lang geht das gut. Dann kommen eine zweite, dann eine dritte und vierte und schließlich ein fünfte dazu. Die allerdings - obwohl noch genügend Schweinebraten vorhanden - attackiert zunächst mal alle anderen, verscheucht sie, bevor sie sich selbst auf das Schweinefleisch stürzt.
Iss ja wie bei den Menschen, denke ich, wie bei den Kleinkriminellen des kapitalistischen Wirtschaftssystem beispielsweise. Natürlich gehts bei den Menschen viel technischer zu. Sind ja keine Wespen schließlich. Bloß, wer hat das von wem gelernt? Die Wespe vom Menschen oder umgekehrt?
8.21.2013
Griechenland: Leere Wiegen, volle Särge
Die Troika [1] hat mit der aufgezwungenen extremen Austeritäts-Politik eine
demografische Zeitbombe gezündet, die Griechenland zu einem riesigen Altersheim
machen wird.
Sophokles [2] (496 – 406 v. Chr.) sagte, “Ενός κακού μύρια έπονται” (wörtlich: einem Unglück folgt eine Myriade – sprich “ein Unglück kommt selten allein“). Der langfristige Strudel, in den Griechenland versank, hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern hauptsächlich auf die griechische Gesellschaft, die Alltäglichkeit und das Leben der Einwohner dieses Landes.
Ich sah das niedergeschlagene Gesicht des Premierministers Antonis Samaras, als er sich mit dem Präsidenten der USA, Barack Obama, unterhielt und ihm sagte, Griechenland habe während der letzten Jahre 1/4 seines BIP eingebüßt, die Arbeitslosigkeit erreichte 28% und sechs von zehn jungen Leuten haben keine Arbeit, während er selbst darauf hoffte, eine Phrase der Unterstützung von Seite des Weltführers zu erhalten um seinen kommunikativen Mythos unter dem Motto “die Opfer des griechischen Volkes zahlen sich aus” aufzubauen.
Die Erfolgsstory ... des Abstiegs in die Hölle
Dieser Mensch (Antonis Samaras) lebt wahrscheinlich in einem anderen Land oder in seiner Phantasie, weil in dem Land, in dem ich und Millionen weiterer Mitbürger von mir leben, sich eine langfristige Geschichte einer kollektiven Katastrophe im Gang befindet, während keinerlei Versuch erfolgt, den Niedergang zu stoppen.
Mit religiöser Frömmigkeit die von der Troika und den Gläubigern aufgezwungenen Politik verfolgend hat die griechische Regierung der “Success Story” für das griechische Volk einen “Abstieg in die Hölle” vorgezeichnet, wie der Wirtschaftswissenschaftler Yianis Varoufakis sehr zutreffend den Fall Griechenlands charakterisiert hat. Der Patient liegt im Koma, und anstatt zu versuchen, ihn mit irgendwelchen wohltätigen Schocks wieder zu sich zu bringen, unterdrücken sie jede Hoffnung, dass er wieder in seinen natürlichen Zustand zurückkehrt.
Das Thema betrifft leider nicht nur die Wirtschaft, das Absinken des Niveaus des Lebensstandards und die Verarmung und Verelendung ungeheurer Schichten des griechischen Volkes. Wir haben es mit einer unerhörten humanistischen Katastrophe zu tun, die nur mit Kriegsperioden verglichen werden könnte.
Solange die Regierung und die Troika die strenge Austerität, die volkswirtschaftliche Sanierung, die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die strukturellen Reformen mit dem Ziel der Erreichung eines primären Haushaltsüberschusses und der Tragbarkeit der Verschuldung aufzwingen, versinkt das griechische Volk in einem “tödlichen Strudel” (spiral of death), und wenn sie es zum Schluss schaffen und den “Wohlstand der Zahlen” erreichen, wird Griechenland vollständig in eine Folterkammer für seine Einwohner verwandelt worden sein.
Ein stiller Genozid
Nirgendwo anders bildet sich dieser katastrophale Abstieg in die Hölle besser als aus den volkswirtschaftlichen Indizes ab, die auch die natürliche Bewegung der Bevölkerung zeigen. Seit 2009, dem Jahr, in dem praktisch die tiefe Rezession begann, haben sich alle volkswirtschaftlichen Indizes Griechenlands verschlimmert, bei einer zunehmenden “autotrophen” negativen Tendenz. Die Geburten sinken, die Sterblichkeit steigt, wie auch die Netto- Abwanderung griechischer Auswanderer. Die Kombination dieser dreier Faktoren ist ein explosiver “Molotow-Cocktail”, der mit mathematischer Genauigkeit zu einem hinsichtlich der Bevölkerung kleineren Griechenland führt, überaltert und mit weniger jungen Menschen und ausgebildeten
Sophokles [2] (496 – 406 v. Chr.) sagte, “Ενός κακού μύρια έπονται” (wörtlich: einem Unglück folgt eine Myriade – sprich “ein Unglück kommt selten allein“). Der langfristige Strudel, in den Griechenland versank, hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern hauptsächlich auf die griechische Gesellschaft, die Alltäglichkeit und das Leben der Einwohner dieses Landes.
Ich sah das niedergeschlagene Gesicht des Premierministers Antonis Samaras, als er sich mit dem Präsidenten der USA, Barack Obama, unterhielt und ihm sagte, Griechenland habe während der letzten Jahre 1/4 seines BIP eingebüßt, die Arbeitslosigkeit erreichte 28% und sechs von zehn jungen Leuten haben keine Arbeit, während er selbst darauf hoffte, eine Phrase der Unterstützung von Seite des Weltführers zu erhalten um seinen kommunikativen Mythos unter dem Motto “die Opfer des griechischen Volkes zahlen sich aus” aufzubauen.
Die Erfolgsstory ... des Abstiegs in die Hölle
Dieser Mensch (Antonis Samaras) lebt wahrscheinlich in einem anderen Land oder in seiner Phantasie, weil in dem Land, in dem ich und Millionen weiterer Mitbürger von mir leben, sich eine langfristige Geschichte einer kollektiven Katastrophe im Gang befindet, während keinerlei Versuch erfolgt, den Niedergang zu stoppen.
Mit religiöser Frömmigkeit die von der Troika und den Gläubigern aufgezwungenen Politik verfolgend hat die griechische Regierung der “Success Story” für das griechische Volk einen “Abstieg in die Hölle” vorgezeichnet, wie der Wirtschaftswissenschaftler Yianis Varoufakis sehr zutreffend den Fall Griechenlands charakterisiert hat. Der Patient liegt im Koma, und anstatt zu versuchen, ihn mit irgendwelchen wohltätigen Schocks wieder zu sich zu bringen, unterdrücken sie jede Hoffnung, dass er wieder in seinen natürlichen Zustand zurückkehrt.
Das Thema betrifft leider nicht nur die Wirtschaft, das Absinken des Niveaus des Lebensstandards und die Verarmung und Verelendung ungeheurer Schichten des griechischen Volkes. Wir haben es mit einer unerhörten humanistischen Katastrophe zu tun, die nur mit Kriegsperioden verglichen werden könnte.
Solange die Regierung und die Troika die strenge Austerität, die volkswirtschaftliche Sanierung, die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die strukturellen Reformen mit dem Ziel der Erreichung eines primären Haushaltsüberschusses und der Tragbarkeit der Verschuldung aufzwingen, versinkt das griechische Volk in einem “tödlichen Strudel” (spiral of death), und wenn sie es zum Schluss schaffen und den “Wohlstand der Zahlen” erreichen, wird Griechenland vollständig in eine Folterkammer für seine Einwohner verwandelt worden sein.
Ein stiller Genozid
Nirgendwo anders bildet sich dieser katastrophale Abstieg in die Hölle besser als aus den volkswirtschaftlichen Indizes ab, die auch die natürliche Bewegung der Bevölkerung zeigen. Seit 2009, dem Jahr, in dem praktisch die tiefe Rezession begann, haben sich alle volkswirtschaftlichen Indizes Griechenlands verschlimmert, bei einer zunehmenden “autotrophen” negativen Tendenz. Die Geburten sinken, die Sterblichkeit steigt, wie auch die Netto- Abwanderung griechischer Auswanderer. Die Kombination dieser dreier Faktoren ist ein explosiver “Molotow-Cocktail”, der mit mathematischer Genauigkeit zu einem hinsichtlich der Bevölkerung kleineren Griechenland führt, überaltert und mit weniger jungen Menschen und ausgebildeten
Griechen. Anders gesagt zu einem Griechenland, das immer weniger Möglichkeiten hat, auf einen Wachstumskurs zurückzukehren.
Konkreter existierte in Griechenland seit 2004 und nachfolgend ein konstanter Überschuss der Geburten gegenüber den Todesfällen, mit Höhepunkt im Jahr 2008, als sich – laut der nationalen Statistikbehörde ELSTAT [3] – in Griechenland die Geburten auf 118.302 (1,51 pro im gebärfähigen Alter befindliche Frau), die Todesfälle auf 107.979 und somit der natürliche Anstieg der Bevölkerung auf +10.323 belief. Drei Jahre später, im Jahr 2011, gab es 106.428 Geburten (1,4 Kinder pro im gebärfähigen Alter befindliche Frau) und 111.099 Todesfälle, also einen natürlichen Rückgang der Größenordnung von -4.671. Die Daten für das Jahr 2012 sind noch schlimmer, da die Geburten auf 100.371 abstürzten und die Todesfälle auf über 115.000 anstiegen, mit dem Ergebnis, dass es ein Netto-Defizit von -15.000 Menschen gab. Und diese sich zuspitzende Tendenz setzt sich auch 2013 fort. Rechnet man nun diesen Indizes auch die Netto-Auswanderung griechischer Bürger in das Ausland hinzu, deren Anzahl sich allein 2011 auf 63.000 und 2012 auf 70.000 belief, ergibt sich die Schlussfolgerung, dass Griechenland seit 2008 bis 2013 einen Netto-Verlust von wenigstens 300.000 griechischen Bürgern hat. Es handelt sich also um einen schleichenden Genozid. Wenn die reale Bevölkerung des Landes derzeit konstant bleibt, dann deswegen, weil Griechenland gleichzeitig weiterhin große Wellen von Immigranten aus ärmeren Ländern Asiens und Afrikas aufnimmt. Zur Verschlimmerung der demografischen Tendenzen Griechenlands trägt der summarische Anstieg der Sterblichkeit (Anstieg der Selbstmorde, der summarischen Krankheitsanfälligkeit der Bevölkerung, der massenhaften Depression und der Süchte / Abhängigkeiten, Anstieg der infektiösen Erkrankungen, Anstieg der Abtreibungen und Rückgang der Lebenserwartung wegen des Zusammenbruchs des Sozialstaats), aber auch die Tatsache bei, dass immer mehr junge und produktive Griechen, die sich im vermehrungsfähigen Alter befinden, in das Ausland auswandern. Auf der anderen Seite vermeiden alle, die sich im vermehrungsfähigen Alter befinden und in Griechenland verbleiben, wegen langfristiger Arbeitslosigkeit und fehlender Perspektiven die Ehe, die Schwängerung und die Übernahme familiärer Verpflichtungen. Jedoch auch wenn sie eine Familie gründen, sorgen sie dafür, dass diese wenige Mitglieder hat, da der demontierte Sozialstaat die Familien mit drei und mehr Kindern nicht mehr unterstützt und die Kinder dagegen inzwischen als Indiz für die Lebenshaltungskosten und Quelle zusätzlicher steuerlicher Belastungen gelten. Inmitten des allgemeinen Strudels der von der Troika aufgezwungenen und von der Regierung getreu befolgten Kürzungen der öffentlichen Ausgaben ist der Sozialstaat ein Schatten seiner selbst geworden und jede Politik zu Gunsten der Geburtenrate inzwischen zusammengebrochen. Resultat: Immer weniger und immer ältere griechische Bürger übernehmen als Lasttiere, auf immer und ewig eine ständig ansteigende öffentliche Verschuldung zu bedienen. Die demografische “Zeitbombe” in Griechenland ist aktiviert worden Projizieren wir nun diese Tendenzen auf die nahe Zukunft, mit Horizont das Jahr 2020 (in dem das Land angeblich aus der Krise hinausgelangen wird), werden dann das Griechenland des Jahres 2020 wenigstens eine Million Griechen weniger bevölkern, ein Verlust, der doppelt so hoch ist wie die Toten in Griechenland in den fünf Jahren des 2. Weltkriegs. Eine gemäßigte Einschätzung des Griechischen Amts für Statistik (ELSTAT) wiederum präsentiert die Bevölkerung des Landes im Jahr 2050 mit einer Anzahl von 9.736.933 Einwohnern – eine Einschätzung, die meines Erachtens eher optimistisch ist. Um jedoch nicht den Eindruck zu hegen, Griechenland sei der einzige Fall, ist es angebracht, auch einen Blick auf das benachbarte Bulgarien zu werfen, das ebenfalls das “Dogma des Schocks” erlitten hat. 1989 belief sich die Bevölkerung Bulgariens auf 9 Millionen, während sie heute gerade einmal 7.350.000 beträgt. Da sich die negativen demografischen Tendenzen fortsetzen, werden das benachbarte Bulgarien laut den Prognosen 2050 gerade einmal 4,5 Millionen bevölkern, so viel, wie dann die Bevölkerung Albaniens – eines hinsichtlich der Fläche viermal kleineren Landes – betragen wird. Die wirtschaftliche Krise und die Politik der Regierung, die als Roboter der widerspruchslosen |
Ausführung der Befehle der Troika fungiert, hat nachhaltig die “Zeitbombe” der Demografie aktiviert. Auf der “Zeitbombe” des demografischen Problems sitzend scheint Griechenland seinem Schicksal zu überlassen sein. Sofern es keine ernsthafte Bemühung unternimmt, seine graue Zukunft zu ändern und sein demografisches Bild anfänglich mittels einer Änderung der Wirtschaftspolitik zu verbessern, wird sein demografischer Absturz als sicher zu betrachten sein. In der Demografie haben bekanntlich die Zahlen das Sagen, und die Zahlen sagen, dass das “Spiel” bereits entschieden worden ist. Das Jahr 2050 ist uns nicht unbekannt.
Auf Basis der unerbittlichen demografischen Daten wird sich die Bevölkerung Griechenlands im besten Fall um 1 – 2 Millionen reduziert haben und sehr viel älter sein. Ihr Durchschnittsalter wird fünfzig Jahre übersteigen. Das Griechenland des Jahres 2050 wird ein “Altersheim” ungeheurer Dimensionen sein, in dem die Anzahl der über 60-jährigen Griechen doppelt so hoch wie die Anzahl der unter 20-Jährigen sein wird, was bedeutet, dass immer weniger Griechen arbeiten und besteuert und außer der kaum fassbaren Verschuldung auch die Last der Millionen Rentner zu tragen haben werden. Die Zukunft dieses “grauen Museums” wird ungewiss sein ... Das Tabu der Demografie Sogar auch in dem Land seines Ursprungs bleibt das Wort Demografie ein Tabu. Obwohl ihre Fakten in Zusammenhang mit der Zukunft des griechischen Volkes unerbittlich sind, neigt die Demografie kollektiv abgewehrt und fast mit Argwohn behandelt zu werden. Auf eine merkwürdige Weise wird die Demografie als Wissenschaft der “Rechten” betrachtet, mit deren Fanatikern und den inländischen Neonazis über die Erhöhung der Geburtenrate zeternd – wobei sie mitgliedsreiche Familien mit weißen, rotbäckigen Babys im Sinn haben – und sich über den Verfall der familiären Ideale und das Aussterben der “griechischen Rasse” beschwerend. Die Demografie bedarf zweifellos einer “Rehabilitation aus der Linken”. Man könnte sagen, dass die Linke das Monopol in Themen wie Vaterland, Familie, nationale Verteidigung und Demografie in krimineller Fahrlässigkeit der populistischen Rechten und den Rechtsextremisten überlassen hat. Dies muss sich offensichtlich ändern. Die – obwohl politisch in die Ecke getriebene – Linke in Griechenland hält weiterhin starke geistige Kräfte und handhabt mentale Werkzeuge, die substantiell zu der Interpretation der demografischen Phänomene beitragen können (während z. B. die Rechte den Geburtenrückgang als Resultat “des Niedergangs der Werte” erklärt, spricht die Linke von Demontage des Sozialstaats, Veräußerung der Arbeitnehmer, erhöhten wirtschaftlichen Anforderungen der kapitalistischen Gesellschaft u. m.). Die Linke ist möglicherweise die einzige Kraft, die in der Lage ist, die demografischen Probleme zu “rationalisieren” und dazu realistische und effiziente Lösungen vorzuschlagen. Außerdem darf uns nicht entgehen, dass die Demografie häufig ihren Fanatikern zum Opfer fällt, die dazu neigen, die Katastrophe herbeizureden, obwohl sie die Fakten gelassen interpretieren müssten. Jedoch könnte selbst der gelassenste Analytiker nicht ruhig in der Kenntnis schlafen, dass es auf dem südlichen Balkan in 2 – 3 Generationen sehr viel weniger und ältere Griechen geben wird, wenn sich der – wie offensichtliche – Geburtenrückgang und die Alterung der griechischen Bevölkerung fortsetzen wird. Wenn die existierenden Tendenzen nicht umgekehrt werden, der Geburtenrückgang sich nicht erholt, der Abfluss griechischer Auswanderer nicht aufhört und Griechenland nicht eine – wie es im übrigen auch alle entwickelten Staaten Europas praktizieren – kontinuierliche mutige Verstärkung aus “neuem Blut” hunderttausender Immigranten erhält, wird das Griechenland des Jahres 2050 nicht mehr als ein Schatten seiner selbst sein, gealtert und apathisch, ohne irgendeine substantielle Aussicht auf wirtschaftliches Wachstum. Die Troika mag das Land in zwei bis drei Jahren verlassen, nachdem sie ihre Ziele erreicht haben wird, gleichzeitig die Wiegen leerend und die Särge füllend. Die katastrophalen Auswirkungen ihrer Politik werden jedoch etliche zukünftige Generationen auf sich zu nehmen haben. Könnten wir eine Stunde früher von ihrer Präsenz befreit werden, werden die zukünftigen Generationen uns sicherlich dankbar sein. (Quelle: To Kouti tis Pandoras [4], Autor: Jorgos Stamkou) in |
Wir bekommen nichts mehr mit!
Man kann es so sagen: Englands Premier beauftragt einen englischen Geheimdienst beim "Guardian" vorbeizuschauen, die Herausgabe der Snowden-Datensätzen (NSA-Skandal) zu verlangen oder zu sie zu zerstören.
Was lernen wir daraus? Permanent unter der Droge "Freiheit" stehend, bekommen wir nicht mit, dass nun nicht mehr hinter unserem Rücken, sondern direkt vor unseren Augen und in immer schnellerem Tempo in Europa die Demokratie zerstört wird, dass Premiers und Geheimdienste den Rechtsstaat aushebeln, dass ein neuer Faschismus - allerdings nicht wie aus der Vergangenheit gewohnt in braunen oder schwarzen Uniformen mit einem Hitler als Führer - sich zu etablieren beginnt.
Was lernen wir daraus? Permanent unter der Droge "Freiheit" stehend, bekommen wir nicht mit, dass nun nicht mehr hinter unserem Rücken, sondern direkt vor unseren Augen und in immer schnellerem Tempo in Europa die Demokratie zerstört wird, dass Premiers und Geheimdienste den Rechtsstaat aushebeln, dass ein neuer Faschismus - allerdings nicht wie aus der Vergangenheit gewohnt in braunen oder schwarzen Uniformen mit einem Hitler als Führer - sich zu etablieren beginnt.
8.19.2013
BILD dir (irgend)eine Meinung . . . .
Der Bundeswehr droht massive Personalnot
17.08.2013
Berlin.
Der Bundeswehr gehen nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ die Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst aus. Wie das Blatt (Samstag) schreibt, ging die Zahl der jungen Männer und Frauen, die sich bei den Streitkräften verpflichten, 2013 im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurück. So traten im Januar dieses Jahres 1.607 Personen ihren Dienst an, 2012 waren es zu diesem Stich- tag noch 2.720 gewesen. Im April 2013 verpflichteten sich 615 Wehrdienstleistende - im Vergleich zu 1.460 Freiwilligen im April 2012. Im Juli 2013 fiel der Rückgang mit 1.884 statt 1.892 im Vorjahr gemäßigt aus.
Zwei Tage (19.08.)später in
der gleichen Zeitung:
Ziel der Bundeswehrreform ist eine Armee mit 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 5.000 bis 15.000 freiwillig Wehrdienstleis- tenden. Angesichts der zurückgehenden Bewerberzahlen hält der frühere Planungsstabschef des Verteidigungsministeriums, Hans Rühle, diese Personalplanung für „unrealistisch und alles andere als demografiefest“. In einem Beitrag für „Die Welt“ schreibt Rühle, das Freiwilligen-Konzept sei gescheitert: „Die Alternative für die Zukunft heißt ersatzlose Streichung des freiwilligen Wehr- dienstes.“
Als Begründung führte Rühle weiter an, dass 25 bis 30 Prozent der eingestellten Freiwilligen ihr Dienstverhältnis innerhalb der ersten drei Monate kündigten. Zudem hätten sich mehr als die Hälfte der freiwillig Wehrdienstleistenden für weniger als 15 Mona- te verpflichtet. „Sie scheiden daher nach Ausbildung und Qualifikation für eine Teilnahme an Auslandseinsätzen aus“, und sie könnten nicht wie im Reformkonzept vorgesehen als Entlastung für die Berufs- und Zeitsoldaten eingesetzt werden. (dpa)
1. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/der-bundeswehr-droht-massive-personalnot-2642748.html
2. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nachrichten-2643384.htm
17.08.2013
Berlin.
Der Bundeswehr gehen nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ die Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst aus. Wie das Blatt (Samstag) schreibt, ging die Zahl der jungen Männer und Frauen, die sich bei den Streitkräften verpflichten, 2013 im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurück. So traten im Januar dieses Jahres 1.607 Personen ihren Dienst an, 2012 waren es zu diesem Stich- tag noch 2.720 gewesen. Im April 2013 verpflichteten sich 615 Wehrdienstleistende - im Vergleich zu 1.460 Freiwilligen im April 2012. Im Juli 2013 fiel der Rückgang mit 1.884 statt 1.892 im Vorjahr gemäßigt aus.
Zwei Tage (19.08.)später in
der gleichen Zeitung:
Ziel der Bundeswehrreform ist eine Armee mit 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 5.000 bis 15.000 freiwillig Wehrdienstleis- tenden. Angesichts der zurückgehenden Bewerberzahlen hält der frühere Planungsstabschef des Verteidigungsministeriums, Hans Rühle, diese Personalplanung für „unrealistisch und alles andere als demografiefest“. In einem Beitrag für „Die Welt“ schreibt Rühle, das Freiwilligen-Konzept sei gescheitert: „Die Alternative für die Zukunft heißt ersatzlose Streichung des freiwilligen Wehr- dienstes.“
Als Begründung führte Rühle weiter an, dass 25 bis 30 Prozent der eingestellten Freiwilligen ihr Dienstverhältnis innerhalb der ersten drei Monate kündigten. Zudem hätten sich mehr als die Hälfte der freiwillig Wehrdienstleistenden für weniger als 15 Mona- te verpflichtet. „Sie scheiden daher nach Ausbildung und Qualifikation für eine Teilnahme an Auslandseinsätzen aus“, und sie könnten nicht wie im Reformkonzept vorgesehen als Entlastung für die Berufs- und Zeitsoldaten eingesetzt werden. (dpa)
1. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/der-bundeswehr-droht-massive-personalnot-2642748.html
2. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/nachrichten-2643384.htm
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