2.14.2014

abgeschrieben . . .

Die deutschsprachige "Griechenland-Zeitung" (Athen) veröffentlichte heute die aktuelle Arbeitslosenstatistik:

"Griechenland: Arbeitslosigkeit steigt unaufhörlich"

Auf neue Rekordhöhen kletterte die Arbeitslosigkeit in Griechenland im November vergangenen Jahres. Nach Angaben der Statistikbehörde ELSTAT vom Donnerstag (13.2.) erreichte sie 28 %, gegenüber im Vergleichsmonat von 2012 und 27,7 % im Oktober 2013.
Nach Schätzungen von ELSTAT lautet die absolute Zahl für den November 2013 1.382.062 Arbeitslose; die Anzahl der Beschäftigten in diesem Zeitraum belief sich auf 3.550.679; die Anzahl des wirtschaftlich nicht aktiven Teils der Bevölkerung lag bei 3.376.643 Personen.
Das Heer der Arbeitslosen wuchs somit von Oktober 2013 bis November um 5,698 und gegenüber dem November 2012 um 78.041. Am stärksten von dem Phänomen betroffen sind die Altersklassen 15 bis 24 (61,4 %) und 25 bis 34 (38,4 %).
Geographisch aufgeschlüsselt ist die Arbeitslosigkeit in Makedonien-Thrakien am höchsten (29,7 %), in Westgriechenland-Ionische Inseln am niedrigsten (25 %). (Griechenland Zeitung /

Die Gierigen sind auf dem Vormarsch

Als der Adblocker im Web "auftauchte" war ich heilfroh. Endlich Internet-Seiten ansehen, Bilder betrachten, Texte lesen ohne dass mich beständig Werbeanzeigen störten, das fand ich ausgemacht gut. Also installierte ich den Adblocker und hatte von da an Ruhe. Und dass müssen wohl auch runde 250 Millionen andere Downloader/Installer empfunden haben und immer noch gibt es weitere zwei Millionen Interessierte wöchentlich, die das nützliche Ding installieren (1).
Jetzt aber hat ein Krieg zwischen dem Hersteller des Adblockers und der Werbewirtschaft begonnen.
Behauptet wird von der Werbewirtschaft und ihren Lohnschreibern, die Herstellerfirma des Adblockers kungele mit Großkonzernen wie "amazon" und noch ein paar anderen und lasse bei entsprechender Bezahlung deren Werbung durch. Das allerdings kann ich nicht bestätigen, denn ich sehe keine Werbung mehr auf meinen Seiten. Wenn andererseits tatsächlich "gekungelt" würde, wäre das vor allem ein rechtliches Problem. Und das sollten Gerichte auf Antrag "Geschädigter" prüfen.
Ändern allerdings würde das nichts an meiner Begeisterung an der kleinen App, die mir ruhigeres werbefreies Leben garantiert, wohl kaum schmälern.  

(1) (Medienunternehmen gegen Werbeblocker Adblock Plus › meedia.de, 12.02.2014) 

2.13.2014

abgeschrieben


Kriegswalze
13.02.2014 / Ansichten / Seite 8
Mit US-Präsident Barack Obama und dem französischen Staatschef François Hollande trafen sich gerade die – von Joachim Gauck abgesehen – beiden gegenwärtig am wildesten auf Mord und Totschlag versessenen Politiker der westlichen Hemisphäre. Obama hat das im Februar 2002 von seinem Vorgänger begonnene gezielte Töten per Drohne in eine neue Dimension geführt und ließ 2012 mitteilen, daß er persönlich einmal pro Woche die Opfer für »AfPak«, den Krieg in Afghanistan und Pakistan, auswählt. Der Jurist als Rechtsnihilist. Der zweite hat seit seinem Amtsantritt keine Gelegenheit ausgelassen, Ansprüche auf die De-facto-Kolonien in Afrika per Bomben und Raketen zu untermauern. Paris war in seinem Eifer kaum zu bremsen, als im Sommer vergangenen Jahres zum offenen Krieg des Westens gegen Syrien geblasen wurde. Der schien sicher, und der Rückzieher Washingtons in letzter Sekunde wurde an der Seine als Feigheit und Verrat bewertet. Hauptschuldiger für die Verhinderung des Feldzuges war der russische Präsident Wladimir Putin, der seitdem mit einer beispiellosen russophoben Propagandakampagne abgestraft wird. Mit Ausnahmen: Die Londoner Times ernannte ihn wegen seines Schachzugs, die syrischen Chemiewaffen vernichten zu lassen, wegen »Niederringens der EU in der Ukraine« zur »Internationalen Person des Jahres«.
Das Tempo, in dem Kriegsdrohungen und Kriege imperialistischen Zuschnitts aufeinander folgen, hat sich merklich erhöht. Der Bundesrepublik fällt es sichtlich schwer, bei dem Wettrennen um die »Erschließung« neuer Schauplätze für die Stationierung von Truppen, die Sicherung von Rohstoffquellen, Handelswegen und Einflußsphären mitzuhalten. Vorerst erhöhte sich der Ankündigungstakt. Dabei geht offenbar jetzt schon die Übersicht verloren. So fragte die FAZ in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU): »Wenn Sie zum nächsten Truppenbesuch nach Afrika reisen, dann können Sie ja nicht nur nach Senegal und Mali, sondern außer nach Djibouti und nach Sudan wahrscheinlich noch in die Zentralafrikanische Republik und nach Somalia fahren.« Das konterte sie mit der Beteuerung, es werde »auf keinen Fall« Kampfeinsätze geben. Am Dienstag abend bereits hatte aber das Auswärtige Amt die Obleute der Fraktionen im Bundestag darüber informiert, daß ein weiterer Einsatz der Bundeswehr im Mittelmeer vorgesehen sei – ein »robuster«, also ein Kampfeinsatz. Aber eben nicht in Afrika, sondern kurz davor.
Auf Floskeln wie »humanitäre Intervention« oder »Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung« wird bei solch kopfloser Expansion verzichtet. Jeder Krieg diene gemäß der Präambel des Grundgesetzes »dem Frieden der Welt«, gab Frau von der Leyen dem Aufmarsch die benötigte Weihe. Im Klartext: Die Kriegswalze muß rollen. Deutschland muß mithalten beim Führen.

Quelle: 13.02.2014: Kriegswalze (Tageszeitung junge Welt) 13.02.14 12:21
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BRD schickt 600 Soldaten in die Schweiz

Aber Hallo! Wäre die Schweiz nicht die Schweiz, sondern, sagen wir mal, die Ukraine, dann lauteten  die Schlagzeilen der deutschen Medien in etwa: Die Bundesregierung schickt 600 Soldaten, um die Rebellen um Eduard Erle - dem Vitali Klitschko der Schweiz - zu unterstützen und um sie vor weiteren brutalen Angriffen durch die erweiterte direkte Demokratie zu schützen. So aber - weil die Schweiz die Schweiz ist - belassen wir es vorerst beim ökonomischen Druck. Ein bereits ausgehandeltes Stromabkommen mit der Schweiz wurde laut Medienberichten "auf Eis gelegt". Was ist eigentlich passiert da? Warum?
Die erweiterte direkte Demokratie ermöglicht es den Schweizern in Volksabstimmung zur mehr oder weniger brisanten gesellschaftlichen Problemen wie der Einwanderung, selbst zu entscheiden, wie es mit der Einwanderung künftig weitergehen soll. Und sie haben sich entschieden. 50,3 Prozent entschieden sich für die Quotierung,  nicht aber, wie in deutschen Medien behauptet, für  die Abschaffung der Einwanderung. Das heisst, in Zukunft wird es eine (auch an wirtschaftlichen und sozialen Interessen orientierte Einwanderungsquote geben. Und wie wird das in den deutschen Leitmedien dargestellt? Schlagzeile in "Kulturzeit" (3sat) a Mittwochabend: "Stillgelegt: Die Schweiz ohne Ausländer!". Der Schlagzeile von Andrea Meier-Suppenhuhn folgt ein fiktiver Film (von Eduard Erle) und wird beschrieben als "Gedankenspiel" über das "Schicksal der Schweiz in naher Zukunft". Der Film ist blöd, demagogisch,  ideologisch!
Mein Eindruck: Eigentlich geht es den deutschen Medien oder deren Lobby gar nicht um die mögliche wirtschaftliche Folgen dieses Volksentscheides im Nachbarland. Dagegen spricht, dass die bundesdeutsche Wirtschaft sich dumm und dämlich - also in Milliardenhöhe - bereichert durch den Ausbau der europäischen Außengrenzen-Sicherungsanlagen, womit die Einwanderung mit Gewalt einschränkt und hingenommen wird, dass da jährlich schon mal hunderte Menschen in irgendwelchen Meeren ertrinken oder in Asylanten-KZs stranden.

Aber das nur nebenbei. Meiner Ansicht nach ist das plumpe Geschrei einzig und allein gegen die erweiterte direkte Demokratie gerichtet. Und das aus gutem Grund: Stellen wir uns (ich weiß, ich träume) nur mal vor, so  wäre es auch in Deutschland. Und die Bürger entschieden sich in einer Volksabstimmung dafür, keine Bundeswehreinsätze in Krisenstaaten mehr zuzulassen. Denkbar ist das, denn 61 Prozent aller Deutschen sind gegen solche  Einsätze (von Afghanistan über den Kosovo bis  Zentralafrikanische Republik).
Ist es dann nicht logisch, dass der mediale deutsche ideologische Angriff auf die Schweiz einen Sinn macht?