10.06.2010

Werfen mit Nebelgranaten



Na so ein Salat. Da will die Bundesbahn schnell mal einige Milliarden Steuergelder verbuddeln und der deutsche (hier Stuttgarter) Michel spielt nicht mit, mehr noch, er stellt sich gegen das Projekt, so zahlreich und heftig wie lange nicht mehr. Da schickt Herr Mappus seine uniformierten Kloppertruppen los und lässt die ProtesterInnen mit Pfefferspray und Tränengas beschießen und natürlich auch verprügeln. Ergebnis: Die Proteste gehen weiter.
Also wechselt die Regierung das Thema. "Der Südflügel des Stuttgarter Bahnhofs wird vorerst nicht abgerissen. - Weitere Baumfällungen im Schloßgarten wird es in nächster Zeit nicht geben (und wenn, dann nicht vor Abschluß der Vegetationsperiode 2011). So was nennen die Regierenden vom BaWü Zugeständnisse an die Protestierenden. Ich kann mir vorstellen, wie die Politiker sich hinter der Bühne sich ins Fäustchen lachen. Die Bauarbeiten tatsächlich gehen weiter. Soweit ist nämlich längst Baufreiheit für "Stuttgart 21" geschaffen. Und so handelt es sich bei dem Angebot um nichts weiter als um den Wurf mindestens einer Nebelgranate und um eine leicht durchschaubare Verschleppungstaktik.
Lasst keine Luft ran, ihr Gegner von "Stuttgart 21" und vor allem, lasst euch nicht verblöden von Mappus!


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Und lasst euch nicht verblöden durch Nachrichten, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen verbreitet. Zwei Tage lang melden die nämlich unter der Überschrift "Höhere Honorare für Kassenärzte", dass die rund 150 000 Kassenärzte ab 2011 deutlich höhere Honorare erzielen werden. Gesamtwert der Aktion für die notleidenden Medizinmänner: rund 1 Milliarde Euro.
Was macht das eigentlich pro Kassenarzt-Kopf? Schon mal nachgerechnet? 2 Milliarden wollten die Peffersäcke in Weiss
eigentlich haben. Und das bei einem 2,5 Milliarden-Defizit bei den Krankenkassen. Nun interessierte mich eigentlich, was unser vietnamesischer Gemüsehändler Dr. Philipp Rösler zu dieser eindeutigen Mauschelei mit den Ärzelobbyisten sagt. Ich vermute nix.