12.04.2013

Ich gestehe, es iss mir Wurscht, ich bin ein Täter!

Ich gebe zu, ich  war noch nie in einem Puff. Deshalb sollte ich  mich vielleicht nicht über einem mir nicht geläufigen Sachverhalt einmischen. Dass ich  es doch tue, hängt zusammen mit einem Bericht des Reichspropagandaministeriums (dpa) zusammen, der in meiner L.-u.-M- Zeitung veröffentlicht wurde. Kernpunkt des Artikels ist die kommende Reform des Prostitutionsgesetzes und ist überschrieben mit dem Titel "Freier von Zwangsprostituierten droht Strafe". Bitte?
Deutschland hat seit 2002 das liberalste Prostitutionsgesetzes auf der ganzen Welt, nicht gemacht von den Freiern, sondern von den Bundespolitikern (obwohl die - siehe Sachsensumpf" - häufig die aktivsten Puff-Besucher ausgemacht haben).
Mit anderen Worten, bei uns darf man seit 2002 jede Schweinerei machen, die man sich denken kann. Liberalisiert wurde das damals, um vermutlich einen Industriezweig Prostitution anzuschieben. Lächerlich, man konnte Gewerbe anmelden und sogar von der Gründung von Ich-AGs wurde geredet.
Jetzt schwenkt die Bundespolitik plötzlich wieder mal die Moralkeule. Wovon wollen die uns ablenken? Wieso schaffen wir 2002 alle Voraussetzungen dafür, das Frauen (vor allem Opfer von Menschenhandel und Prostitution) missbraucht werden können? Weil wir das nicht haben wissen können?
All diese Berichterstattung ist eine einzige Heuchelei! Und darum ist mir dass Ganze eigentlich "Wurscht"
Tja und damit sitze ich in der Scheisse! Denn der dpa-Beitrag wird gleich nebenan kommentiert von einem SZ-Redakteur. Und der schreibt: "Und wem das alles Wurscht ist, der ist nicht nur Mittäter, sondern Täter!"