"Griechenland aktuell" analysiert die Reaktionen auf Grass`s Gedicht "Europas Schande"
„Europas Schande“ - Reaktionen: Das jüngste Gedicht des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass mit dem Titel „Europas Schande“, in dem er Europas Umgang mit Griechenland anprangert, hat etliche Reaktionen hervorgerufen. Die Redaktion von „GR Aktuell“ möchte sich nur auf zwei der zahlreichen Fälle konzentrieren. Die Bildungsministerin Frosso Kiaou hat in einem Brief den Dank des Premierministers Panagiotis Pikrammenos und der gesamten griechischen Regierung zum Ausdruck gebracht. „Mit der Sensibilität eines Dichters haben Sie Ihre Liebe für den griechischen Geist und die Geschichte dieses Landes, des Eckpfeilers der EU und der europäischen Kultur, gezeigt. Seien Sie sicher, dass das Gedicht unser Volk Kraft
gegeben hat in diesen schwierigen Tagen, die Griechenland durchmacht“, heißt es in dem Brief. Besonders bewegt hat uns aber der Leitartikel „Die Antike in Ehren“ des Journalisten, Literaturkritikers, Autors und Präsidenten der Freien Akademie der Künste in Hamburg, Ulrich Greiner, der in der „Zeit“ vom 31. Mai veröffentlicht wurde. „Muss man darin erinnern, welche Bedeutung die Antike für die deutsche Geistesgeschichte gehabt hat? Weiß man noch, dass die europäische Kunst und Philosophie ihren Ursprung in Griechenland haben? Hat noch jemand eine Vorstellung davon, was der Geist Europas sein könnte? Offensichtlich nicht. Wir haben es hingenommen, dass die europäische Idee zu einem Fiskalprojekt verkommen ist und dass sich die EU über Glühbirnen streitet und nicht über ihre kulturelle Identität. Wir haben uns an die Herrschaft der Eurokraten derart gewöhnt, dass die Frage, ob Athen oder gar Rom aus Europa herausfliegen, kaum einen schlafenden Hund weckt“, betont Greiner in seinem Beitrag. (So.K.).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen