3.02.2012

Griechische Tragödien (1)


Proteste gegen Liberalisierung der Berufe des Zahnarztes und des Apothekers
Die Gewerkschaft der griechischen Zahnärzte hat für heute zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Damit protestieren sie vor allem gegen die Liberalisierung ihres Berufszweiges. In einer Mitteilung betont die Zahnarztgewerkschaft u. a.: dass "die Gesundheit im Namen der wirtschaftlichen Freiheit den Kapitalinteressen übergeben" werde. Zahnarztpraxen, so die Ärzte-Innung, würden damit "in Supermärkte umgewandelt". Der Gewerkschaft der griechischen Zahnärzte zufolge wäre der Patient vollkommen ungesichert, weil "jeder" eine Zahnarztpraxis eröffnen könne. Ebenfalls gegen die Liberalisierung ihres Berufszweiges protestieren die Apotheker. Diese drohen ab kommende Woche einen Dauerstreik durchzuführen. Denkbar wäre nach Vorstellungen der Innung, dass tagelang in ganz Athen nur eine einzige Apotheke geöffnet haben könnte. Am Montag wollen die Apothekenverbände zu diesem Thema eine Generalversammlung durchführen. Hintergrund für diese Proteste
ist, dass am Mittwochabend im Parlament ein Anwendungsgesetz zu Fragen des Gesundheitswesens mit einer absoluten Mehrheit vom Parlament verabschiedet worden ist. Damit wurden mehrere Berufszweige im Gesundheitswesen liberalisiert

Geiselnahme in einer griechischen Fabrik
erschienen am 02.03.2012 um 13:22 Uhr

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag konnte eine seit den Mittagsstunden anhaltende Geiselnahme auf dem Gelände des Produzenten für Mülltonnen HELESI in der nordöstlichen griechischen Stadt Komotini beendet werden. Während der gesamten Aktion wurden zwei Personen verletzt. Es handelt sich um das Vorstandsmitglied des Unternehmens, der am Hals, am Arm und an einer Rippe verletzt worden ist sowie um einen Arbeiter, der Wunden an den Beinen aufwies. In den Mittagsstunden des Donnerstags war der Täter mit einem Gewehr bewaffnet in das Gelände der Fabrik eingedrungen. Er eröffnete willkürlich das Feuer. Anschließend nahm er zwei Personen als Geisel. Erst kurz nach Mitternacht ergab sich der Mann der Polizei und ließ die unverletzten Geiseln frei. Bei dem Täter soll es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma handeln, der mit dieser Tat seine Wiedereinstellung erzwingen wollte. Auch forderte er die Auszahlung von geleisteten Arbeitstunden in Höhe von 31.000 Euro, die ihm die Firma schuldig sei. Der 52-jährige Mann ist Vater von zwei Kindern. Die beiden verletzen Männer sind in das Krankenhaus von Komitoni eingeliefert worden und befinden sich außer Lebensgefahr. (GZie)

Entnommen aus "Griechenland-Zeitung", Athen

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