12.01.2007

Bushs letzter Versuch, ein Staatsmann von Weltgeltung zu sein

Was soll man von dem Hype der Friedenskonferenz von Annapolis halten? Nix natürlich. Wie es einen immerwährenden Kalender für die Medien gibt - dieses Jahr wie jedes Jahr steht im Dezember die Weihnachtsspendenaktion im Mittelpunkt des medialen Interesses - so gibt es nach der us-amerikanischen Zeitrechnung (zwei Präsidentenlegislaturperioden) im immerwährenden Kalender vor dem Ausscheiden des aktuellen Präsidenten mindestens eine Friedensverhandlung für den nahen Osten. Erinnern wir uns: Bevor Clinton abdanken musste, gab es schon mal eine Übereinkunft zwischen Israelis und Palästinensern und hernach den doppelten Friedensnobelpreis für Arafat und Rabin. Es gab eine Menge Gründe, dass die Übereinkunft von Dayton nicht tragen konnte. Anders ist das heute auch nicht. Bush aber hat einen besonderen Grund, die "Friedensverhandlungen" medial voranzutreiben. Denn etwas anderes, wenigstens Positives wird er zum Ende seiner Amtszeit nicht vorzuweisen haben. Nur einen zerstörten Irak, ein ruiniertes Afghanistan, einen in seiner Existenz bedrohten Iran, zigtausende in Grund und Boden gebombte Menschen, Entführte und Gefolterte etc. Alles, was in Annapolis geschehen ist und zwischen Palästinensern und Israelis in den kommenden zwölf Monaten geschehen wird, wird letztendlich scheitern - es sei denn die Palästinenser beugen sich dem israelisch-amerikanischen Druck und nehmen tatsächlich hin, dass Israel alle in den vergangenen 50 Jahren okkupierten palästinensischen Gebiete als israelisches Staatsgebiet akzeptieren.

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