3.23.2015

Ritalin ist auch gut für den Verkehr

Landkreis Görlitz (adn) Eine Forschungsgruppe der Universität Mainz ist derzeit unter anderem auch im Landkreis Görlitz unterwegs, beobachtet den Straßenverkehr und die Benutzer öffentlicher Straßen. Bei den Beobachtungen wollen die Wissenschaftler herausfinden, inwieweit sich ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) unter Verkehrsteilnehmern ausgebreitet haben könnte. Grund sind die wachsende Anzahl möglicherweise durch ADHS verursachten Verkehrsunfälle.
Gegenstand der Untersuchungen sind Bundesstraßen, Landesstraßen, vielbefahrene innerstädtische und Gemeindestraßen und die Nutzer von Fahrzeugen. Wir haben mit dem Leiter der Forschungsgruppe an der Hauptstraße in Oybin gesprochen.
Demnach ist die Untersuchungsmethode ein "Blitzen" der Verkehrsteilnehmer (ähnlich der Geschwindigkeitskontrolle), in diesem Fall aber mit einem vom "Geblitzten" nicht sicht-, oder erkennbarem Blitz. Trifft der hyperfrequente Blitz den zu Überwachenden, wird dieser zu einer Reaktionen "angestachelt". Wenn er/sie an einer Hyperaktivitätsstörung leidet, könnte eine mögliche Reaktion eine Notbremsung sein oder er/sie könnte plötzlich Links blinken und nach rechts abbiegen. Wenn er/sie unter einem Aufmerksamkeitsdefizit leidet, könne es sein, dass er/sie Vollgas gibt und/oder auf dem Innenboden nach seiner/ihrer Bier- oder Weinflasche sucht.  Beide Reaktionen sind nach polizeilicher Befragung Verunfallter und entsprechenden Analysen seit einigen Jahren hauptsächlichste und weiter zunehmende Unfallursachen.
Mit ersten Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchungen ist nicht vor einem Jahr zu rechnen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, das AHDS (wie im Bundestag) sich auch in Straßenverkehr immer weiter ausbreite - so Professor Dr. Guomlatz, wissenschaftlicher Leiter der bundesweiten Untersuchung,  empfehle er schon heute "die Umkehr der Alkoholkontrolle". Sollten bei einer gezielten Verkehrskontrolle AHDS-Symptome registriert werden, so sei dem kontrollierten Verkehrsteilnehmer - wie den Abgeordneten im Bundestag - umgehend eine noch festzulegende Dosis Ritalin zu verabreichen. Weigere er sich, so sei ihm die Weiterfahrt zu verbieten. Leider. (adn)

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