2.05.2014

"FÜR GEISTIG BESCHRÄNKTE" meldet:

- Das Außenhandelsdefizit Griechenlands stieg im September 2013 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 27,4 Prozent an. Das griechische Handelsdefizit zeigte im September 2013 einen Anstieg um 27,4% und kehrte damit die rückgläufige Tendenz des Defizits um, wobei die Importe um 7,9% anstiegen und die Exporte um 2,2% sanken. Maßgeblich bei der Entwicklung des Handelsdefizits verbleibt die Rolle der Mineralölprodukte, da das Handelsdefizit ohne diese sowohl im September als auch auf 9-Monats-Basis um 8,5% sank.
Nur 4 von 10 Arbeitnehmern in Griechenland erhalten ihren Lohn fristgerecht, während die Anzahl der bis zu über 1 Jahr unbezahlten Arbeitnehmer 1 Million tangiert. Infolge der in Griechenland von der Troika erzwungen arbeitsrechtlichen Liberalisierungen werden Arbeitnehmer für einen Stundenlohn von 2,25 Euro beschäftigt!
- Immer mehr private Haushalte in Griechenland bleiben vorübergehend oder dauerhaft ohne Stromversorgung, weil sie ihre Stromrechnungen nicht begleichen können. Das Phänomen der “Energie-Armut” in Griechenland hat ungeheure Dimensionen angenommen, da tausende Haushalte nicht in der Lage sind, die durch “Abzocken” (sprich Sonderabgaben) und Gemeindesteuern “aufgeblähten” Stromrechnungen zu bezahlen.
Mehr als 350.000 Eigentümer und Mieter von Immobilien vermögen nicht, fristgemäß den auf den Stromrechnungen angeführten Betrag zu entrichten, was zum Ergebnis hat, dass sie tagelang ohne elektrischen Strom bleiben, weil ihnen die Stromversorgung gekappt wird.
- Aus Protest gegen die anstehende Liberalisierung ihres Berufsstands werden in Griechenland die Rechtsanwälte erneut für mehrere Tage ihren Pflichten fernbleiben. Auf Beschluss der Vollversammlung der Präsidenten der griechischen Anwaltskammern werden unter Ausnahme der Anwälte der Rechtsanwaltskammer Athen dieser Woche in ganz Griechenland alle Anwälte ihren Pflichten fernbleiben. Die griechischen Rechtsanwälte wollen damit zum wiederholten Mal ihrem Protest gegen diverse Bestimmungen des Gesetzentwurfs zur Lockerung der bestehenden beruflichen Beschränkungen Nachdruck verleihen.
- Der Tod de Kleineigentümers in Griechenland. In Griechenland wird derzeit die größte Umverteilung und Konzentrierung immobilen Vermögens eingeleitet, die jemals stattgefunden hat. Die Grundsteuer wurde auf 700 Prozent erhöht, die Grunderwerbssteuer auf 70 abgesenkt.
- Eine neue “Bombe” in dem Skandal um die Schmiergeldzahlungen bei Rüstungsprojekten in Griechenland ließ der heute 83-jährige Panos (Panagiotis) Evstatiou “hochgehen”, der äußerte, auch nach 2005 Schmiergelder gezahlt zu haben.
- Viele Menschen in Griechenland sind in ihrer Not gezwungen, für Hungerlöhne von 230 bis 380 Euro und ohne Sozialversicherung zu arbeiten: 11 Uhr vormittags irgendwo im Athener Stadtbezirk Keramiko. Die leeren Plätze in den Büros der auf “Einzelhandel per Fernverkauf” spezialisierten Firma hatten sich um 9:00 Uhr morgens gefüllt, und jetzt, zwei Stunden später, haben die Telefone zu “glühen” begonnen. An die Beschäftigten sind endlose Listen mit Daten von Bürgern verteilt worden, die sie – analog zu der Abteilung, in der sie beschäftigt sind – zu überzeugen versuchen, Kunden großer Gesellschaften zu werden. Damit die Produktivität der Beschäftigten “gewährleistet” wird, befand sich sogar in jeder Abteilung ein Aufseher (sie nennen ihn Manager) sowie eine Liste mit den Namen der Beschäftigten, in der ihre “Erfolge” eingetragen werden (Vertragsabschlüsse, Zusendung von Kreditkarten usw.). Alles lief reibungslos bis zu dem Moment, wo das Telefon der Sekretärin klingelte. Die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte gerade einmal acht Worte ... “Ich bin im Cafe nebenan. Es wird kontrolliert.” Die Nachricht wurde blitzschnell verbreitet. Die Telefone begannen zu klingeln und die Abteilungsleiter begannen einigen der Beschäftigten zu befehlen, sofort die Rechner auszuschalten und zum Ausgang zu laufen. Natürlich handelt es sich um die – nicht wenigen – nicht versicherten (hauptsächlich jungen) Beschäftigten, die wegen der wirtschaftlichen Krise bereit sind, ohne Versicherung und für Löhne von 230 bis 380 Euro zu arbeiten.
- Der Verband der Archäologen protestiert gegen Privatisierung archäologischer Schätz und Stätten. Die Altertümer und Monumente in Griechenland seien weder verkäuflich noch Gegenstand einer Privatisierung. Der Verband der griechischen Archäologen (SEA) bezieht sich mit einer Bekanntmachung auf die Publikationen, die “ein weiteres Mal aufgegriffen werden” und “eine Privatisierung der archäologischen Städten in Griechenland vorschlagen“. “Diesmal ist es die Zeitschrift Time, die in ihrer jüngsten Ausgabe anlässlich (und wieder einmal) der Ansichten des amerikanischen Professors Stephen Miller die Privatisierung der Monumente vorschlägt, damit diese ‘gerettet’ werden. Wir vergessen ebenfalls nicht, dass im Oktober 2012 bei einer Veranstaltung zur Präsentation von Investitionsvorschlägen (road show), die von der Athener Börse in New York organisiert wurde, eine amerikanische Firma einen ‘Investitionsvorschlag’ bezüglich der archäologischen Stätten Attikas – von der Akropolis bis Lavrio – vorbrachte, diese in ein altertümliches Disney-Land zu verwandeln“, merkt der SEA an.
- Drei französische Firmen zeigen intensives Interesse an der Privatisierung von Eisenbahn, Autobahnen und Flughäfen in Griechenland. Der französische Minister für Verkehr, maritime Wirtschaft und Fischerei, Frédéric Cuvillier, brachte bei einer Begegnung mit seinem griechischen Amtskollegen Kostis Chatzidakis das intensive Interesse französischer Unternehmen an den griechischen Eisenbahnen, Autobahnen und Flughäfen zum Ausdruck. Konkret sprach der französische Minister von dem Interesse seitens der Gesellschaften Alstom und SNCF in Zusammenhang mit der griechischen Bahn und der Gesellschaft Vinci an der Übernahme der griechischen Autobahnen und Flughäfen.
- Innerhalb von eineinhalb Monaten gaben in Griechenland mehr als 70.000 Eigentümer privater Fahrzeuge die Kfz-Kennzeichen ihrer Wagen zurück! Aus Unvermögen, die Kfz-Steuer für ihre Fahrzeuge zahlen zu können, sputen sich viele Bürger, vor Ablauf der Fristen die Kfz-Kennzeichen ihrer Wagen abzugeben (sprich die Fahrzeuge abzumelden). Wie die ersten Daten von den Finanzämtern zeigen, wird im Vergleich zum Vorjahr die Lage in diesem Jahr noch schlimmer sein, da geschätzt wird, dass diejenigen, die sich von ihrem Auto zu trennen gezwungen sein werden, sehr viel mehr sein werden. Laut den Fakten, welche die Zeitung “Dimokratia” enthüllt, wurden ab dem 01 November bis zum 15 Dezember 2013 insgesamt 70.149 Kfz-Kennzeichen abgegeben. Diese Fahrzeuge wurden (vorübergehend) stillgelegt, damit ihre Eigentümer den erdrückenden Steuern, fiktiven Einkommensvechen bei den Finanzämtern abgegeben worden.
- Spielhäuser sind steuerpflichtig! Ein schockierender Beschluss des Finanzministeriums in Griechenland zwingt zigtausend minderjährige Spielhausbesitzer, ihre Sparschweine zu schlachten. In das Visier des griechischen Finanzamts geraten tausende Minderjährige, da gemäß einer Bekanntmachung des Finanzministeriums auch die aus Plastikteilen montierten Spielhäuser nicht von der neuen Einheitlichen Immobiliensteuer (EFA) ausgenommen sind.

Reicht das?
Quelle: griechenlandblog

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