1.31.2007

Sozialismus statt Freiheit?


Da reibt er sich gewaltig die Augen, der gelernte DDR-Bürger. "In Zusammenarbeit mit dem Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung und dem Mannheimer Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen hatten die Meinungsforscher zunächst nach der Akzeptanz der gegenwärtigen Staatsform der BRD unter der Bevölkerung gefragt", schreibt die Zweiwochenschrift "Ossietzky" (früher "Weltbühne" und noch früher - unter Siegfried Jacobsohn - "Schaubühne" in ihrer Nummer 2 des Jahres 2007. Das Ergebniss laut "Ossietzky": Der Behauptung, "Die Demokratie in Deutschland ist die beste Staatsform" stimmten 2005 im Westen fast 30 Prozent nicht mehr zu (71 Prozent dafür) - im Osten wollten sogar 60 Prozent (38 Prozent dafür) von der einst viel begehrten Demokratie des "Freien Westens nichts mehr wissen.
Tja. Ein Grund zur Freude, nicht mal für hämische, kann das nicht sein. Und es tauchen eine Menge Fragen auf. Woraus erwächst diese "Demokratieverdrossenheit"?
Weiter. Erinnern Sie (Westler) noch an die Kampagne der CDU "Freiheit statt Sozialismus" aus dem Jahre 1976 und du, geliebter "OSSI" an die gleichlautende von allen Bundestagsparteien betriebenen Kampagne aus den Jahren 1989/1990?
Dann habe ich was für Sie aus der gleichen Kiste. "Die Regierenden - ", schreibt "Ossietzky" weiter, "zumal die aus der rot-grünen Koalition - wollten es jetzt genau wissen: Würden etwa die Menschen - zumal aus jenem Gebiet der untergegangenen DDR - zurück wollen in so etwas Schlimmes wie den "Sozialismus". Die Behauptung der Meinungsforscher lautete: Der Sozialismus ist im Grunde eine gute Idee, die nur schlecht ausgeführt wurde".
Das unglaubliche Ergebnis: 52 Prozent aller Befragten für den Sozialismus, im Westen immerhin beachtliche 46, im Osten erstaunliche 74 Prozent.
Sowas. Und ich mühe mich seit Jahren zu vergessen, dass der Arztbesuch und das Rezept kostenlos, die Miete rund zehn Prozent der heutigen betrug, es für das Studium noch Geld gab aus dem Staatsäckel oder dem des Betriebes, der dich an die Uni "delegierte". Was mach ich jetzt?

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