600000 Arbeitnehmer in Griechenland haben für Zeiträume von mehr als 3 Monaten und in speziellen Fällen sogar für mehr als 1 Jahr ihren Lohn nicht erhalten.
Sie sind Arbeitnehmer, schaffen es jedoch nur mit Müh und Not, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Es sind nicht so sehr die Lohnkürzungen oder die hohe Besteuerung, die sie in die Knie zwingen. Es ist vielmehr die Tatsache, dass sie zwar arbeiten, jedoch über einen sehr langen Zeitraum unbezahlt bleiben.
In nicht wenigen Fällen sind Arbeitnehmer sogar über Zeiträume von bis zu einem Jahr und mehr unbezahlt geblieben, wobei sie jedoch offiziell als “Beschäftigte” geführt werden und somit nicht nur keinerlei Anspruch auf irgendwelche Beihilfen haben, sondern obendrein auch noch für “Einkommen” besteuert werden, die sie niemals hatten.
Nur 4 von 10 Arbeitnehmern werden pünktlich bezahlt
Gemäß den offiziellen Daten des Verbands der Privatangestellten Griechenlands (OIYE) sind mehr als 600.000 beschäftigte Arbeitnehmer über einen Zeitraum von über drei Monaten unbezahlt. Es gibt sogar auch sehr spezielle Fälle, in denen die Arbeitnehmer seit für über ein Jahr unbezahlt sind. “Noch einmal so viele sind gezwungen worden, abwechselnd (mit Kollegen – sprich erzwungenes Jobsharing) oder teilzeitbeschäftigt zu arbeiten und anstatt eines regulären Lohns ein Taschengeld zu verdienen“, merkt der OIYE an.
Das auf dem griechischen Arbeitsmarkt herrschende Bild ist nur als “Dschungel” zu beschreiben, da laut den Arbeitnehmerzentren gerade einmal vier von zehn Arbeitnehmern pünktlich bezahlt werden. Die übrigen wappnen sich mit Geduld und finden sich mit den “Abschlagzahlungen”, also symbolischen Beträgen ab, die ihnen helfen, irgendwie über den Monat zu kommen ... .
Praktisch fordern die Unternehmen des privaten Sektors auf diese Weise die Arbeitnehmer auf, ihnen .... “freiwillige” (sprich kostenlose) Arbeit zu erbringen. Anstatt eines Lohns verteilen die Unternehmen Versprechungen bezüglich einer umgehenden Zahlung der geschuldeten Beträge. So etwas geschieht jedoch nie, stattdessen wird die Lage von Jahr zu Jahr schlimmer. Gemäß offiziellen Daten des Instituts für Arbeit (INE) der GSEE verdoppelte sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr die Verzögerung bei der Zahlung fälliger Entgelte. Inzwischen gibt es viele Unternehmen, die Löhne eines Halbjahrs schulden, wogegen 2012 der entsprechende Zeitraum nur genau halb so lang, sprich drei Monate war.
Keine Bezahlung, jedoch immerhin freie Kost und Logis ...
“Das Problem ist, dass die Lage sehr viel schlimmer als das Bild ist, welches die Gewerkschaften haben“, betonen Funktionäre des Arbeitnehmerzentrums Athen (EKA). “Grund ist die Tatsache, dass
etliche Arbeitnehmer vermeiden, ihren Arbeitgeber zu melden, und vorziehen, sich zu gedulden und darauf zu warten, dass die Lage sich in Zukunft verbessert – was jedoch üblicherweise nicht geschieht“.
Die meisten Fälle sind in den Branchen der “Wach- und Schließ-” bzw. Security-Gesellschaften, der Reinigungsunternehmen und des Tourismus ausfindig gemacht worden. Jüngst wird sogar das Phänomen beobachtet, dass mit dem öffentlichen Sektor kooperierende Unternehmen mit sehr großer Verzögerung zahlen, während sie Gemeinschaftsmittel für Programme kassieren.
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