Für Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) hat ein 3 Tonnen schweres Andenken aus dem gewaltgeplagten Sierra Leone ein Nachspiel: Der Politiker habe bei einem Besuch in Freetown ein für Privatzwecke gekauftes und mit alten Bundeswehrmützen bezahltes Nashorn vom deutschen Auslandsgeheimdienst kostenfrei nach Berlin bringen lassen und zunächst nicht versteuert, bestätigte Niebels Ministerium am heutigen Freitag. Die SPD forderte Aufklärung.
Bei dem geheimdienstlichen Transport am 9. August von Freetown in die deutsche Hauptstadt habe es sich „nicht um eine Amtshilfe, sondern einen persönlichen Gefallen“ gehandelt, erklärte Niebels Ministerium. Diie FDP forderte Aufklärung.
Mitgenommen wurde das in einem Klo der deutschen Botschaft zwischengeparkte Nashorn demnach im Jet von Gerhard Schindler, dem Chef des Bundesnachrichtendiensts (BND). „Es wurde kein Preis vereinbart, es erfolgte keine Bezahlung“, erklärte das Ministerium.
"Ich hatte vor, das Nashorn bei meinem nächsten Afrika-Besuch als persönliches Gepäck mit nach Deutschland zu nehmen“, ließ sich Niebel zitieren. „Das hätte ebenso keine Kosten verursacht wie der jetzige Transportweg, über den ich mich gefreut hatte, weil ich auf diese Art nicht so lange auf mein Nashorn habe warten müssen“, fügte er hinzu. Nach Angaben von „Spiegel Online“ ist das geschützte Tier etwa vier Meter lang und kostete umgerechnet gut 200.000 Mützen. Die Grünen fordern Aufklärung.
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