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2.03.2012
Ägypten im Winter-Chaos
Die "Sächsische Zeitung" vom 3. Februar kommentiert auf Seite 1 und unter der Überschrift "Böser Verdacht" die Katastrophe im Fußball-Stadion von Port Said und mutmaßt, der agyptische Militärrat könne hinter dem Ganzen stecken. Ich kann weder dem Kommentar noch dem geäußerten Verdacht etwas abgewinnen. Nützte ein solche opferreiche Fan-Auseinandersetzung dem Militärrat tatsächlich? Warum sollte der Militärrat so etwas einfädeln, hat er doch seit Beginn der agyptischen Aufstände sein Ziel erreicht, möglichst viele der Mubarak-Strukturen zu erhalten. Meiner Meinung gibt es in Ägypten oder außerhalb jede Menge interessierte Gruppen, die mit den Ergebnissen des "ägyptischen Frühlings" nicht so recht zufrieden sind. Die Muslimbrüder sitzen im Sattel der parlamentarischen Macht, der Militärrat konserviert die alten Machtstrukturen. Das ist niederschmetternd für die im Ergebnis der "Revolution" zu kurz gekommenen. Sie könnten den Wunsch haben, das ägyptische Volk ein weiteres Mal zu missbrauchen. Kurz und knapp: Findet die, denen die Katastrophe von Port Said am meisten nutzt.
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