1.18.2009

Studenten und Arbeiter protestieren, Mönche prügeln sich lieber um nix

In Griechenland scheint alles wieder ruhig zu sein. Jedenfalls wenn man dem Schweigen der Mainstream-Medien in Deutschland glauben will. Die wohl letzte Meldung der "tagesschau" aus Athen stammt wohl vom 25. Dezember 2008 und bringt das übliche "Weitere Brandanschläge in Athen". Und das Karamanlis und seine Nea Demokratia ein paar Regierungsfiguren ausgewechselt haben. Dabei gab und gibt es immer noch viel zu berichten. Zum Beispiel, daß die Mehrzahl der Griechen pessimistisch in das Jahr 2009 geht. Das jedenfalls schildert eine Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Kappa Research. Demzufolge befürchten 59,2 % der Befragten, dass der griechische Staat im neuen Jahr Bankrott gehen könnte. Einerseits erwarten 63,1 % eine Lösungen des Problems durch den Staat, andererseits würden aber nur 24,6 % dafür Einschnitte in das Lebensniveau hinnehmen. Für 53,3 Prozent der Griechen sind die beiden großen Parteien Nea Dimokratia und PASOK Schuld an der verfahren Sitaution. 53 Prozent der Befragten vertritt die Ansicht, dass es keinen Unterschied machen würde, falls die PASOK an die Macht käme. (Quelle: Griechenland Zeitung)
Und so kommt es, daß die sozialen und politischen Proteste nicht abgenommen haben. Sorgen bereitet dagegen vor allem den protestierenden Studenten und Hochschulen in Athen, daß in der Nacht zum 26. Dezember Schüsse vom Gelände der Athener Unversität aus auf einen Zug der Athener Vorstadtbahn , beziehungsweise auf einen Polizeibus (schon am 24. Dezember ) vermutlich aus einer Kalaschnikow abgefeuert wurden. Genau das ist Wasser auf die Mühlen derjenigen, die die Abschaffung des in Griechenland geltenden Universitäts-Asyls fordern. Die Studenten vermuten deshalb eine gezielte Provokation interessierter Kreise. Bisher darf die Polizei die Universität nur mit Zustimmung eines Gremiums betreten, in dem auch Studierende vertreten sind.
Am vergangenen Donnerstag reihten sich nun auch Athener Polizisten bei den Demonstranten ein. Rund 500 Polizisten forderten sowohl ein Ende polizeilichen Fehlverhaltens als auch der Angriffe auf die Polizei. Unter dem Motto »Nein zur Gewalt« versammelten sie sich auf dem Syntagma-Platz im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Zu der Kundgebung hatten zwei Polizeigewerkschaften aufgerufen.
Und nicht zuletzt riefen die KKE (Kommunistische Partei Griechenlands), andere linke Parteien und Gewerkschaften zu einer weiteren Protestaktion in der westgriechischen Hafenstadt Astakos auf. Dort wollten die US-Marine über eine gemietete Verladestation noch in diesem Monat insgesamt 325 Container mit Waffen nach Israel schaffen. Die Hafenblockaden und Proteste hatten Erfolg. »Der Transport über den griechischen Hafen Astakos wird nicht stattfinden«, verkündete ein Sprecher des Pentagon. »Die griechische Regierung scheint Probleme mit der Verladung einiger Bestandteile in ihrem Land zu haben, und wir sind dabei, Alternativen zu finden, die ganze Ladung an ihren Bestimmungsort in Israel zu bringen«, sagte Pentagonsprecher Geoff Morrel laut Reuters.
Und was gab es noch? Zu Schlägereien zwischen einigen Mönchen kam es vergangene Woche in Karyes auf dem Berg Athos. Grund war der seit längerem schwelende Streit zwischen Mönchen des Esfigmenites-Klosters und einer kleinen Gruppe von Mönchen, die von den anderen nicht als Mitglieder der Klostergemeinschaft anerkannt werden. Letztere haben sich seit Monaten im Repräsentanzbüro des Klosters in Karyes aufgehalten. Als die anderen Mönche nun ein separates Büro errichten wollten, kam es zu den Schlägereien, bei denen drei Mönche verletzt wurden. Einer von ihnen kam mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus von Polygyros. Die Verletzung war durch Schläge mit einer Eisenstange hervorgerufen worden.

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