3.23.2008

Die Hamas bleibt der "Störenfried"

Die ARD hat es gestern gemeldet: Es wird in den nächsten Wochen Gespräche zwischen der Hamas und der Fatah geben mit dem Ziel, die Feindseligkeiten zwischen beiden Gruppierungen beizulegen. Die ARD formuliert: "Ziel der Gespräche zwischen Hamas und Fatah ist es, zu der Situation vor den Gaza-Ereignissen zurückzukehren. Die radikalislamische Hamas hatte im Juni vergangenen Jahres gewaltsam die Kontrolle im Gaza-Streifen übernommen. Daraufhin brach die Koalition beider Gruppierungen auseinander". Zurückzukehren zur Situation vor den Gazaereignissen? Heißt das, das die im Januar 2006 vom Volk gewählte und von der Hamas geführte Regierung in ihre alten Rechte einzusetzen? Doch wohl nicht. Denn schließlich war eben dieser Umstand, dass die Macht an die Hamas ging der Auslöser erstens dafür, dass die USA die Aufrüstung und Ausbildung der Fatah in benachbarten "moderaten" arabischen Nachbarländern finanzierte und organisierte mit dem Ziel, die Hamas von der Macht zu vertreiben. Was bekanntlich fehlschlug, weil die straff organisierte Hamas der Fatah zuvorkam und sie entwaffnete. Den zweiten Akt in der Geschichte des Versuchs, die Hamas zu stürzen, organisierten die USA in trauter Komplizenschaft mit der EU. Sie strichen alle finanziellen Hilfen mit dem Ergebnis, angesichts der die Weltbank progostizierte: das Pro-Kopf-Einkommen in den Autonomiegebieten (wird) bis zum Jahresende um ein Drittel sinken, die Arbeitslosigkeit um 17 auf 40 Prozent und die Zahl der Menschen, die in Armut leben, auf 67 Prozent steigen werde. Auch die Weltgesundheitsorganisation warnte vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems, der sogar Todesopfer fordern könnte.
Es kann also der Plan nicht ein, die Hamas in ihre alten Regierungsrechte einzusetzen. Wir können gespannt sein, wie diese Geschichte ausgehen wird.

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