In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es in einer Asylbewerber-Erstaufnahmeeinrichtung im thüringischen Suhl zu Ausschreitungen. Dabei wurden 17 Personen durch die Randalierer verletzt - 11 Asylbewerber und sechs Polizisten. Eine Polizistin, der ein Asylbewerber mit einer Eisenstange gegen das Bein schlug, befindet sich noch immer im Krankenhaus. Der thüringische Integrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) hatte gestern nicht von Landfriedensbruch, sondern von "versuchter Lynchjustiz" gesprochen. Für diese Einschätzung sprechen Tatschilderungen, nach denen eine etwa zwanzigköpfige Tätergruppe versuchte, die Wachstube des privaten Sicherheitsdienstes zu stürmen, in die sich ihr erstes Opfer geflüchtet hatte. Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei dem Opfer um einen 25jährigen Afghanen handelt, dem seine Verfolger vorwarfen, er habe Seiten aus einem Koran gerissen und in eine Toilette geworfen. Während seiner polizeilichen Vernehmung gab der Mann gestern Nachmittag an, das tatsächlich gemacht zu haben. Bei den etwa 20 Verfolgern soll es sich um Syrer gehandelt haben. Über die Nationalität der nach Angaben der Polizei mehr als 100 Personen, die sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag unter "Allahu-Akbar"-Gebrüll an Steinwürfen auf Polizisten, Zerstörungen, Brandstiftungen und Attacken auf andere Asylbewerber beteiligten, ist noch nichts näheres bekannt. Als Rädelsführer der Ausschreitungen, die vor knapp drei Wochen in der Unterkunft stattfanden, hat die Polizei dagegen 20 Albaner ermittelt.
(Ein von einem Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunk hergestelltes Video der Vorgänge in der Nacht auf den 20. August, in dem unter anderem zu sehen ist, wie ein Asylbewerber den Kameramann mit einer Metallstange attackiert, wurde mittlerweile von der Website des gebührenfinanzierten Senders entfernt. Eine Begründung dafür blieb der MDR bislang schuldig. Kopien des Beitrags auf youtube lässt er mit Verweis auf sein Monopolrecht sperren).
Quelle (leicht gekürzt): http://www.heise.de/tp/artikel/45/45761/1.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen