8.24.2014

Wahlen nicht vereinbar mit Umweltschutz

Die Wahlen in Sachsen kommen näher. Woran man das erkennt?  Nein, nicht nur weil es ein festgelegtes Datum gibt, sondern an der anschwellenden Welle von Fördermitteln, die vor allem CDU-Kandidaten ausgelöst haben. Beispiele? Na, da hätten wir im Landkreis Görlitz die Stadt Seifhennersdorf. Die "SZ" (1) berichtet: "Die Sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) hat gestern Seifhennersdorf besucht - erstmalig, wie sie einräumte. . . . Die Ministerin überreichte" den Fördermittelbescheid über 2,3 Millionen Euro für die längst überfällige Sanierung des Oberland-Gymnasiums.
"Nach Jahren des Personalabbaus", berichtet die "SZ" außerdem (2) "will die Landeshauptstadt wieder mehr Mitarbeiter einstellen. Dafür will Helma Orosz (CDU) den Personaletat für 2015 um 21,5 Millionen  Euro erhöhen".
Freuen können sich auch die Wähler im Altkreis Zittau.  Zittau hat - wie vier andere Standorte in Sachsen - eine "Bimmelbahn". Für genau diese fünf hat Verkehrsminister Morlok (FDP) rund zwei Wochen vor der Wahl  4,5 Millionen Euro Fördermittel locker gemacht. (3) Ich hab da mal ne Frage: Ist dieser Aufwand von 4,5 Mio. nicht ein reichlich übertriebener Preis für die Wiederwahl Morloks und selbst für den Erhalt der FDP im Landtag? Aber nicht nur ich denke über die Wahl-Bestechungen nach. Ich zitiere:

"Jetzt wird das Füllhorn der Versprechungen ausgeschüttet

Was hat die Staatsregierung in den letzten Jahren eigentlich dran geändert, die akuten, längerfristig entstandenen Probleme (Minus bei Beschäftigtenzahlen) zum Beispiel bei Lehrern und Polizisten nicht erst entstehen zu lassen? Die Unterbesetzung der Kitas?, Die Vernachlässigung des Straßenbaus und der Schulen? Und einiges mehr. Zumindest a die automatische Erhöhung der Diäten funktioniert. Jetzt wird das Füllhorn der Versprechungen ausgeschüttet, damit der gutgläubige (?)* sächsische Wähler auf dem Wahlzettel das Kreuz an der richtigen Stelle setzt. Dazu das milde, väterliche Lächeln des biederen Landesvaters auf den Wahlplakaten, welches suggeriert, dass nun alles besser wird, oje dass wir uns sorgen müssen. Der Gute wird's schon richten". Dr. Reinhard Frey, Dresden (4)

Unbedarft oder abgebrüht?

Süffisant lächelt Herr Tillich vom  Wahlplakat vor unserer Kita. Ich bin mir unschlüssig, ob er mit seinen Äußerungen zum Personalschlüssel in Sachsens Kitas unbedarft, unwissend, dreist oder abgebrüht ist. Alle zusammen? Ich weiß nur soviel: Erzähle ich dem Wahlplakat unsere Sorgen, dann kommt das Gleiche herausraus". Anke Gießler-Lachmann, Dresden (5)


Ich habe auch ein Problem mit dem sächsischen Wahlkampf-Plakaten. Für mich sind sie eine einzigartige Umweltverschmutzung. Die extrem hohe Dichte nichtssagender Gesichter und Parolen verschmutzen unser Denken, manipulieren unsere Wahlentscheidungen wie eben auch die Flut der Fördermittelbescheide auf Seiten der Regierungsparteien CDU und FDP

(1) Sächsische Zeitung Dresden, 22.08.2014, Seite 1
(2) Sächsische Zeitung Dresden, 16./17.08. 2014, Seite 1
(3) Sächsische Zeitung Dresden, 23/24.08.2014, Seite 16
(4) Sächsische Zeitung Dresden, 23/24.08.2014, Seite 6


Tags: Wahlkampf, CDU, FDP, Sachsen, Manipulation, Fördermittelbescheide, Morlok, Tillich, Kurth, Orosz





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