Pietschmann sitzt mit ein paar Kumpels im Biergarten. Er hat einen halben Liter Bier vor und eine Fliegenklatsche bei sich. Die ist interessant, hat mittig ein vielleicht drei cm großes Loch und einen Schriftzug drumrum: „Gib der Fliege eine Chance“. Doch Pietschmann hat es nicht auf Fliegen abgesehen, sondern auf Wespen, die sich jetzt im Spätsommer - wegen der einsetzenden Nahrungsknappheit und weil ihr Lebenszyklus sich eh dem Ende zuneigt – schon gerne mal in ein Bierglas stürzen, um zu trinken oder zu ertrinken. Pietschmann nimmt einen Löffel, fischt die Wespe aus dem Bierschaum, schnipst sie auf den Tisch und haut sie platt.
Für die kreisrunde „Chance“ hat es nicht gereicht.
Ein paar Etagen höher sitzen Gott, Allah und Jahwe um einen wunderschönen Wolkentisch und schwatzen über – Gott und die Welt. Gott hat eine Fliegenklatsche auf den Knien. Die hat ein Loch im Zentrum und um das Loch steht gar nichts. Warum auch?
Dann kommt Pietschmann angesurrt. Ihm sind mittlerweile um die dürren Schultern zwei kümmerliche Flügel gewachsen. Er ist schwer angeschlagen von einem eben erlittenen Herzinfarkt. Er will auf dem Rand von Gottes Ambrosia-Becher landen, packt´ s nicht und fällt hinein in das göttliche Gesöff. Gott nimmt eine Engelsfeder, angelt Pietschmann raus, schnipst ihn auf den Tisch - und Peng.
So ist es halt, das Leben . . .
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