Ein gewesenes, weil geschiedenes Ehepaar, lebt noch unter einem Dach. Eines Tages kommt der Ex auf die Idee, den ehelichen Zustand wieder herzustellen. Er greift sich eine Baseballkeule marschiert in die erste Etage, wo seine Geschiedene lebt und schlägt sie zusammen. "Schön, dass wir mal darüber geredet haben", sagt er, während sich die Ex in ihrem Blute wälzt. "Wir haben damit einen Neuanfang gemacht für die Fortsetzung unseres gemeinsamen Lebens", fasst er die Aktion zusammen. Dem Nachbarn, der die Prügelei mitbekommen hat und der sich der bedrängten Frau verpflichtet fühlt, greift ein. Er haut dem Ehemann nicht nur eine mächtig aufs Maul, schrettert nicht nur dessen Keule, sondern trifft auch alle notwendigen Vorkehrungen gegen Wiederholungen.
Der Nachbar ist Rußland, der Schläger heißt Saakaschwili. Und der alarmiert im Stile eines mehr oder weniger Geistesgestörten (im Forum von "Der Standard" (Wien) tauchten schon in der Frühphase der Auseinandersetzung Auszüge eines psycholgischen Gutachtens zu Saakaschwili auf.) seine besten Freunde in den USA und Westeuropa und forderte: Macht Rußland fertig! Die Amerikaner lauthalsen einige Male, dann war´s das schon. Die Westeuropäer möchten schon gerne mal die Russen fertig machen (ein wirklich alter Wunsch). Schließlich haben sie in den vergangenen Jahren eben deshalb wortbrüchig die NATO immer weiter nach Osten ausgedehnt und Russland nahezu lückenlos eingekreist. Aber um Rußland tatsächlich so oder so mal bestrafen zu können, muß man zunächst einmal die ganze Geschichte neu ordnen. Für diesen Part haben wir in Deutschland die Mainstream-Medien, allen voran die vom Zuschauer finanzierten öffentlich-rechtlichen Medien. Die sind geübt in Verdrehungen aller Art (Erinnern Sie sich noch an Peking 2008? ARD und ZDF delegierten über 700 Mitarbeiter zur Olympia-Berichterstattung nach China und gaben nach Angaben eines Vertreters der privaten Rundfunk- und Fernsehanbieter geschätzt 40 Millionen Euro Gebührengelder aus, um in "täglich 40 Stunden Olympia-Fernsehen" (Eigenwerbung ARD) berichten zu können, dass die deutschen Olympia-Recken nicht gerade häufig einen Sack Reis umgerissen haben dort.). Wenn man also den Mainstream-Medien glaubt, dann war das ganz anders im Haus Georgien: Der Nachbar habe angefangen, habe die Frau in den Schwingkreis der Keule des sich wehrenden Ehemanns geschubst. Genau so wars! Dafür muss der nun bestraft werden. Bloß wie? Der Nachbar ist relativ groß, hat Öl und Gas in Massen und ein neues Selbstbewußtsein. Auf Öl und Gas ist man angewiesen. Und dann ist Rußland ein Riesenmarkt. Eine nicht hinreichend begründete Bestrafung könnte sowohl den Markt als auch das Gas und das Öl gefährden. Also schickt man wieder "700 Leute" los, die dem Medienkonsumenten die wirkliche Lage erklären müssen, ob sie wollen oder nicht (siehe auch "Muss man Deutschland von Olympia ausschließen?" in diesem Blog). Der letzte (untaugliche) Versuch wurde dieser Tage gestartet mit einem Interview der ARD mit dem russischen Ministerpräsidenten W. Putin. Das dauerte nach offizielle Angaben 27 Minuten, ausgestrahlt wurden zehn Minuten - unter Weglassung all der Rede-Passagen Putins, die die russische Position und die Gründe für die Notwendigkeit des russischen Eingreifens in Georgien begründeten.
Das hat Meister Göbbels schon sinngemäß so schön gesagt. Man müsse nicht unbedingt lügen, man müsse nur geschickt auswählen, was die anderen wissen sollen. Und wenn man schon lügen müsse, genügt es, die Lüge lange genug zu wiederholen, bis sie als Wahrheit anerkannt werde.
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