9.22.2007

Neulich bei Schäubles unterm Bett (1)

Behutsam senkt sich der Schleier der Dämmerung über Deutschland. Auch über Gengenbach, wo Schäubles wohnen. Und dort wie überall gehen die ersten Lichter an. "Gleich komm Jungs", ruft Wolfgang Schäuble. "Ischweiß, ichschweiß, ischt alles fertik", antwortet Ingeborg aus der Küche.
Und wie zur Bestätigung klingelt es an der Haustür. 20 der 30 GSG-9-Beamten gehen sofort in den Zimmern visavi der Diele in Stellung. Aus einer Tür ragt eine Bazooka. Der Mann dahinter wird von Schäuble zurechtgewiesen. "Machen Sie das absichtlich? Ich werde mir gleich mal ihren Computer vornehmen lassen. Wo bleibt denn da die Geheimhaltung!" Die restlichen zehn Beamten kleben in ihren schwarzen Kampfanzügen gut getarnt an der weißen Zimmerdecke.
Herr und Frau Jung treten in die Diele. Obwohl die DNA stimmt, kommt Frau Jung nicht am Iris-Scanner vorbei. Das Gerät erkennt die Iris der guten Frau nicht und damit sei es "nicht Frau Jung", meldet der Scanner mit blecherner Automatenstimme. In den Zimmern gegenüber der Diele hört man, wie die Schlösser von automatischen Waffen gespannt werden. Der mit der Bazooka nestelt eine Handgranate vom Gürtel. Schäuble kriegt´s mit und flüstert dem Mann etwas zu, was wie "Hindukusch" klingt. Franz-Josef Jung guckt seiner Frau in die Augen. Die haben gelbe Pupillen mit dem Extesy-Zeichen drauf. Er zischt nur "Blöde Kuh." Nachdem das Missverständnis also geklärt ist, fallen die zehn GSGneuner von der Decke und marschieren mit den anderen 20 laut "schwarzbraun bin auch ich, bin auch ich" singend ab, wahrscheinlich in ihr Geheimquartier.
Schäuble fährt seinen Gästen in seinem neuen atomgetriebenen, gepanzerten Rollstuhl entgegen. "Wow", sagt Jung gelb vor Neid. Schäuble wiegelt ab: "Ist ein Geschenk vom russischen Innenminister Nurgalijew", sagt er. "Schröder hat mir den mitgebracht, einen Uran-Gutschein für die nächsten tausend Jahre inklusive. Habe gehört, die Rollstühle hier werden in irgendeinem Gulag aus einem Stück gefeilt. Sieht vielleicht deshalb ein bissel aus wie Lenins Panzerauto von 1917 hä-äh hä-äh hä-äh!"
Dann gibt es einen Begrüßungstrunk, 80prozentigen Kuba-Rum aus Sto-Gramm-Gläsern. Frau Jung braucht was zum Nachspülen und nestelt aus ihrer Handtasche irgendeine Halbliterflasche. Von der Stubendecke fallen zehn GSGneuner und werfen Frau Jung zu Boden. Fünf fesseln sie (einer grapscht bloß), die anderen fünf bringen die Flasche nach draussen und der mit der Bazooka zerschiesst das Ding. Bumm. Darauf trinken die vier noch einen Rum.

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